Net­to-Null tro­tz Bau­boom?

Editorial TEC21  30/2021

Data di pubblicazione
30-09-2021

Erinnern Sie sich? Am 12. Dezember 2015 verabschiedete die UNO das Klimaabkommen von Paris. Es hält fest, dass die globale Klimaerwärmung auf maximal 1.5 °C gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen ist. Die Schweiz hat das Dokument nicht nur ratifiziert, sie war auch aktiv an seiner Erarbeitung beteiligt und hat wissenschaftliche Expertise beigetragen. Mit dem Abkommen hat sie sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber dem Stand von 1990 zu halbieren. Darüber hinaus hielt der Bundesrat vor zwei Jahren in seiner Klimastrategie fest, dass die Schweiz ab 2050 nicht mehr Treibhausgase ausstossen soll, als sie der Atmosphäre auf natürlichem oder technischem Weg entzieht.

Doch an der Umsetzung dieses Netto-Null-Emissionsziels hapert es. Ein Lenkungsinstrument, das revidierte CO2-Gesetz, fiel an der Urne durch; der Bundesrat bereitet zurzeit eine neue Gesetzesänderung vor. Stimmvolk und Politik fordern zwar mehrheitlich entschiedenes Handeln gegen die Klimakatastrophe, bekunden Betroffenheit und überbieten sich mit Absichtserklärungen. Damit aber werden wir unseren Treibhausgas-Fussabdruck nicht reduzieren. Zurzeit beträgt er satte 14 Tonnen pro Person und Jahr; das ist der dritthöchste Wert in Europa.

Was können Planerinnen und Planer tun, um ihren Beitrag zu Netto-Null zu leisten? Sehr viel: Die Baubranche verursacht rund 40 % aller Treibhausgasemissionen, dreimal mehr als das Fliegen. Eine nachhaltige Planung des Lebensraums bietet also einen gewaltigen Hebel. Nun gilt es, ihn auch anzusetzen. Denn was sich ab 2030 bewähren muss, wird heute gebaut.

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