SNBS nu­tzt Sy­ner­gien

Die Berechnungen der Primärenergie nicht-erneuerbar und der Treibhaus-gasemissionen für Minergie sowie den SIA Effizienzpfad Energie können beinahe unverändert für den Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) verwendet werden. Damit wird ein unnötiger Zusatzaufwand für die Fachplaner verhindert.

Data di pubblicazione
07-05-2014
Revision
25-08-2015

Seit Juni 2013 liegt der neue Standard für Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) in einer Pilotversion vor. Bestehende und praxisbewährte Hilfsmittel, Normen und Richtlinien wurden, wo immer es möglich und sinnvoll erschien, integriert.

Alle insgesamt 25 Kriterien des SNBS-Bewertungstools werden mit unterschiedlichen Methoden gemessen oder berechnet und anschliessend bewertet. Beispielsweise wird die Raumluftqualität wie bereits beim Gebäudelabel Minergie-ECO unter anderem mit der Messung der Formaldehydkonzentration beurteilt.

Der Standard enthält zwei wichtige Kriterien, die mittels der Methode der Ökobilanzierung nachgewiesen werden müssen – Primärenergie nicht erneuerbar (PEne) und Treibhausgasemissionen (THGE). Der Nachweis basiert auf bekannten SIA-Merkblättern und Normen und muss für die Erstellung, den Betrieb und die gebäudeinduzierte Mobilität erbracht werden. Es sind die gleichen Regeln wie sie im Label Minergie (-P/-A)-ECO und im SIA Effizienzpfad Energie gelten.

Die Methode der Ökobilanzierung

Eine Ökobilanz listet alle Umweltbelastungen auf, die das Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus verursacht. Mit ihrer Hilfe werden ökologische Auswirkungen in Zahlen gefasst und dadurch vergleichbar gemacht. Die Methode erfasst alle wesentlichen Umweltbeeinträchtigungen von der Gewinnung der Rohstoffe über die Herstellung und den Gebrauch eines Produktes, inklusive Energieverbrauch, bis zu dessen Entsorgung.

Erstellung des Gebäudes

Die Berechnung der PEne und THGE aus der Erstellung des Gebäudes, erfolgt anhand des Merkblatts SIA 2032, «Graue Energie von Gebäuden». Dieses Merkblatt sorgt für einheitliche Grundsätze und vergleichbare Grundlagendaten. Die Primärenergie- und Treibhausgasemissionsfaktoren entstammen der KBOB/IBP Empfehlung «Ökobilanzdaten im Baubereich» (KBOB-Liste), die wiederum mehrheitlich aus den Daten der internationalen Ökobilanzdatenbank ecoinvent V2.2 besteht.

Betrieb des Gebäudes

Zur Berechnung der Betriebsenergie, auch effektive Endenergie oder Nutzenergiebedarf genannt, sind die Normen SIA 380/1, 380/4 und SIA 382/2 bei klimatisierten Gebäuden, heranzuziehen – analog zum Nachweis bei Minergie (-P/-A). Die zu erfüllende zentrale Anforderung bei Minergie bezieht sich auf die Minergie-Kennzahl, die sich aus der Multiplikation des effektiven Energiebedarfs mit einem Gewichtungsfaktor errechnet. Die Gewichtungsfaktoren sind politisch motiviert, werden von allen Kantonen getragen und stellen einen vereinfachten Weg dar, um die Verluste in der Energie-Umwandlung zwischen Nutz- und Primärenergie zu berücksichtigen. Das SNBS-eigene Tool verlangt die Eingabe der Nutzenergie und des entsprechenden Wirkungsgrades, die beide im Minergie (-P/-A)-Nachweis ausgegeben werden. Daraus wird automatisch die Endenergie berechnet, die dann, je nach Wahl, entweder mit den Gewichtungsfaktoren von Minergie oder mit den Primärenergie-/Treibhausgasfaktoren (ebenfalls aus der KBOB-Liste) für die PEne und die THGE multipliziert werden.

Gebäude- und standortinduzierte Mobilität

Das Merkblatts SIA 2039, «Mobilität – Energiebedarf in Abhängigkeit vom Gebäudestandort» bildet die Grundlage für die Berechnung von PEne und THGE aus der Gebäude- und standortinduzierten Mobilität. Die Basisdaten für die Transporte entstammen ebenfalls der KBOB-Liste.

Gesamtnote

In einem ersten Schritt werden PEne und THGE für die Erstellung, den Betrieb und die Mobilität mit einer Skala von 1 bis 6 einzeln bewertet (Indikatoren). In einem zweiten Schritt werden die «Noten» – je nach Anteil an Erstellung, Betrieb und Mobilität am Gesamtresultat - gewichtet und zu einer Gesamtnote je für PEne und THGE zusammengefasst (Kriterien).

Bewertungsskala

Für die Entwicklung der Bewertungsskala für PEne und THGE mussten folgende Werte zusammengebracht werden: die Richt- und Zielwerte aus dem SIA Effizienzpfad Energie, die Grenzwerte für Minergie, -P und -A auf Basis der gewichteten Kennzahl sowie die Grenzwerte 1 (und 2) für die Graue Energie in Minergie–A und –ECO. Die gesetzlichen Anforderungen sollten dabei etwa der Note 4 entsprechen. Da diese Anforderung für die Betriebsenergie nur auf Basis der Nutzenergie vorliegt, musste die Umrechnung zur Primärenergie unter der Annahme der häufigsten Energieversorgungsarten erfolgen.

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