SNBS: Stren­ges Ra­ster, fle­xi­ble An­wen­dung

Editorial

Data di pubblicazione
27-09-2018
Revision
01-10-2018

Das Produktivste, das Effizienteste oder das Genügsamste: Was ist gut genug? Sehr oft ist das nachhaltige Bauen eine Jagd nach Superlativen, verpackt als Label oder Zertifikat. Aber ist das Publikum tatsächlich nur mehr an ausserordentlichen Neubauten oder Entwicklungsarealen interessiert? Ohne den Wettbewerbs­gedanken grundsätzlich anzuzweifeln, soll das Leistungsprinzip hinterfragt werden. Denn das Bauen ist eine kollektive Angelegenheit und kein Spitzensport. Bleibt man gedanklich in der Wettkampf­arena, wird das Entwickeln, Entwerfen und Ausführen von Hochbauten zum Mehrkampf: Ein überdurchschnittliches Gesamtwerk entsteht erst, wenn die Athleten ihre Stärken gezielt ausspielen und ebenso fleissig gegen ihre Schwächen antrai­nieren. Entsprechend bedarf ein nachhaltiges ­Gebäude mehr als nur einzelner Exploits. Gesucht wird das ­Optimum aus allen Teildisziplinen.
Vor zwei Jahren wurde der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS) als halbstaatliche Initiative lanciert. Die Strategie und das Geschäftsmodell bestehen nicht darin, den Gebäudepark der Schweiz auf Spitzenwerte zu trimmen, sondern ihn, besser als heute, auf ein gesellschaftlich, wirtschaftlich und ökologisch solides Fundament zu stellen. Dieses Heft fragt nun nach der Anfangsbilanz. Ein Fazit ist: Der Gebäudestandard verlangt nach dem besten Stand der Praxis, ist aber flexibel anwendbar. Er ist eher abwägendes Planungsinstrument als ein Hochleistungstest.

Lesen Sie weiter:
Eine Baustrategie für den Weltkonzern
Später Lohn für gutes Bauen
«Eine Kultur des Abwägens»

 

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