Auf zur mediterranen Moderne!
Architekturkreuzfahrt
TEC21-Leserreise: Der elegante Viermaster «Star Flyer» führt uns auf dem Weg von Cannes nach Barcelona zu architektonischen Höhepunkten der Nachkriegsmoderne. Eine lehrreiche Fahrt – auch als Büroreise.
Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg haben in Europa tiefe Spuren hinterlassen: In den Ballungszentren mussten neue Wohnmöglichkeiten geschaffen und zerstörte Quartiere wieder aufgebaut werden. Am Mittelmeer hat diese Bautätigkeit in Verschmelzung mit lokalen Traditionen einen eigenen Ausdruck gefunden. Während der Reise entlang der Côte d’Azur besichtigen wir bekannte, aber auch noch weitgehend unentdeckte Bauten von Jean Balladur, Ricardo Bofill, Josep Antoni Coderch, Fernand Pouillon und anderen Baukünstlern.
In Marseille hat der Architekt Fernand Pouillon mit seinen steinernen Fassaden vor allem um die Hafenanlage «Le Vieux Port» eine Antwort auf das Wachstum gefunden. Doch auch andernorts erstellte er im Rahmen ehrgeiziger Nachkriegsprogramme grosse Wohnsiedlungen, etwa in Aix-en-Provence, wo er in 200 Tagen 200 Wohnungen errichtete; seine Formensprache ist bescheiden und elegant.
Verspieltheit und Witz kennzeichnen dagegen die Bauten des rund 20 Jahre später geborenen katalanischen Architekten Ricardo Bofill, der sich genüsslich auf das vielschichtige Spiel der Postmoderne eingelassen hat. Zwei Highlights in Bofills Schaffen sind das von der griechischen Antike inspirierte Quartier Antigone, die erste grosse Etappe der städtebaulichen Erweiterung der Stadt Montpellier, und das futuristisch schillernde «Walden 7» in Barcelona. Selten wurde der experimentelle Wohnungsbau der Nachkriegszeit so weit getrieben wie bei diesem 14-geschossigen Wohnkomplex – der bereits ein Gegenmodell zur Nachkriegsmoderne und zur Gesellschaft unter der Franco-Diktatur darstellt.
Josep Antoni Coderchs Bauten, die wir während der letzten beiden Tage unseres Aufenthalts in Barcelona besichtigen, zeichnen sich ähnlich wie diejenigen Pouillons durch ihre zurückhaltende Eleganz aus. Der Spanier entwickelte einen eigenständigen Stil für sozialen Wohnungsbau, der später mehrfach ausgezeichnet wurde.
Auf der Reise werden uns auch Bauten für den Massentourismus begleiten, bis hin zum expressiven «La Grande-Motte» in der Nähe von Montpellier und den Pyramidenhäusern von Jean Balladur, einem Touristendorf als Gesamtkunstwerk der 1960er-Jahre. Namhafte Referenten auf dem Schiff bereiten die Besichtigungen vor; kompetente Führungen vor Ort ergänzen sie. Neben den Architekturexkursionen werden auch allgemeinere Kulturausflüge angeboten.
Weitere Informationen
Die Architekturkreuzfahrt 2016 wird organisiert in Zusammenarbeit zwischen Architectour und Espazium – Der Verlag für Baukultur, dem Herausgeber von TEC21.
Die 7-tägige Kreuzfahrt mit Vollpension kostet ab Fr. 1950 pro Person. Sie dauert vom 1. bis 8. Oktober 2016. Bitte besuchen Sie für weitere Informationen, Preise und Leistungen sowie Anreisepakete und Anmeldung die Website www.architectour.ch
Ihre Ansprechpartnerin für eine Buchung für das Architekturschiff ist Marlene Wolf:
info [at] architectour.ch (info[at]architectour[dot]ch), Tel. 052 235 10 00.