Editorial TEC21 40/2021
Sonntag, zweiter Advent, 20.15 Uhr. Zur besten Sendezeit läuft in der ARD «Polizeiruf 110». Und mittendrin eine Bauingenieurin meines Vornamens – zwar als Leiche, aber immerhin ein Anfang im Sinn von: «Eine Frau kann auch Bauingenieurin sein.»
Denn Frauen sind in den technischen Berufen immer noch klar in der Unterzahl. Um das zu ändern, brauchen wir Vorbilder, die stolz auf ihren Beruf sind und das auch zeigen. Bauingenieurinnen, die begeistern, statt zu lamentieren. Die nicht tiefstapeln, sondern nach vorn treten. Das ist die ideale Basis dafür, junge Menschen für den Beruf zu gewinnen. Natürlich wollen nicht alle jungen Frauen Ingenieurin werden. Aber jede sollte wissen, dass sie die Möglichkeit dazu hat.
Die Bauingenieurinnen, die wir in diesem Heft vorstellen, haben es schon früh vorgemacht. Jede Zeit hat ihre Pionierinnen, und jede Pionierin hat ihre eigene Geschichte. Heute ist solcher Pioniergeist gefragter denn je: Angesichts von Bevölkerungswachstum, Klimawandel, Digitalisierung, Pandemie und sich verändernden Wohn- und Mobilitätsformen finden Menschen, die etwas bewegen wollen, vielerlei sinnstiftende und interessante Aufgaben und Positionen – völlig unabhängig vom Geschlecht.
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