Vi­ren in der Raum­luft

Empfehlungen

Üblicherweise hat eine genügende Durchlüftung von belegten Räumen folgendes Qualitätskriterium zu erfüllen: Die CO₂-Konzentration soll 1400 ppm nicht überschreiten, das entspricht der oberen Grenze der Raumluftklasse RAL3 «mässige Raumluftqualität» gemäss der Norm SIA 382/1:2014 ­Lüftungs- und Klimaanlagen. Zum Schutz vor einer Virenansteckung empfehlen Fachleute, die CO₂-Konzentration in der Raumluft auf 800 bis 1000 ppm zu beschränken.

Stand des Wissens

Die Konzentration von Tröpfchen und Aerosolen in der Raumluft, die mit Viren kontaminiert sind, ist bis zu 1.5 m von der Quelle entfernt (etwa eines sprechenden oder singenden Menschen) am höchsten und nimmt bei lau­fender Durchmischung mit der Umgebungsluft rasch ab. ­Studien warnen deshalb davor, dass eine Ansteckung über Aerosole hauptsächlich in schlecht gelüfteten Innenräumen droht. Werden die Partikel nicht abtransportiert, steigt die Aerosol­konzentration in der Raumluft. Es kann davon ausgegangen werden, dass Aerosolgehalt und CO₂-Konzentration korrelieren. Obschon nicht jedes Aerosol infektiöse Viren enthält, lässt sich über den CO₂-Pegel abschätzen, ob die raumspezifische Aerosolkonzentration potenziell gefährlich ist. Die empfohlenen Lüftungsmassnahmen können das Risiko einer Aerosolübertragung allerdings nur im Kontaktbereich über 1,5 m reduzieren. Bei geringerem Abstand zur Quelle dominiert das Risiko der Übertragung durch Tröpfchen.

Dieser Beitrag ist erschienen in «Coronavirus und Lüftung» aus der Schriftenreihe transfer.
 

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