Am­bi­tio­niert

Mehrfamilienhaus Zürich-Nord

Data di pubblicazione
21-03-2019
Revision
23-03-2019

Auf einen Ersatzneubau hat man verzichtet. Doch auch so ist das Mehrfamilienhaus gleich hinter dem Schwamendingerplatz in Zürich-Nord energetisch tief greifend aktualisiert worden. Zuvor war das sechsgeschossige Wohngebäude mit Baujahr 1970 ein Energiefresser mit Betonfassade (Heizenergiebedarf: 172 kWh/m2). Nun versorgt sich das dicht und in eine 22 cm dicke Dämmschicht gepackte Objekt sogar selbst mit Solarwärme und zum grossen Anteil mit eigenem Strom.

Auffälligstes Merkmal sind die thermischen Wandkollektoren an drei der vier Hausfassaden. Auf einer Gesamtfläche von 180 m2 erzeugen sie etwas mehr als ein Drittel der Wärme, die zum Heizen und zur Wassererwärmung lokal konsumiert werden kann. Dank den nach Süden, Osten und Westen ausgerichteten Solarbändern verteilt sich die Energieausbeute optimal über den Tagesverlauf. Ein Tank mit 19 000 l Volumen speichert die Überschüsse, die bei Bedarf für wochenlange Ertragsausfälle zur Verfügung stehen. Der fast 20 m hohe Grossspeicher ist in einem ehemaligen Abluftschacht untergebracht.

Das Flachdach ist neu mit einer 36-kWp-PV-Anlage bestückt. Sie liefert die Hälfte des Strombedarfs, der für die Wohnungen und die Haustechnik erforderlich ist. Zu Letzterer gehört eine Erdwärmepumpe, die knapp zwei Drittel des Energiebedarfs abdecken kann. Ein nachträglich eingebauter Batterie­speicher mit einer Ladekapazität von 20 kWh regelt den Selbstversorgungsgrad; zusätzlicher Strom wird vor allem im Winter aus dem Netz bezogen. Im Sommer dient die überschüssige Wärme der Sonnenkollektoren hingegen dazu, das Erdreich thermisch zu regenerieren.

Umbau: mit Aufstockung 2017
Bauherrschaft: privat
Architektur: Kämpfen für Architektur, Zürich
Gebäudetechnik: Naef Energietechnik, Zürich
Energieberatung: Edelmann Energie, Zürich

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