Spu­ren­su­che

Editorial TEC21  21/2021

Publikationsdatum
07-07-2021

Diese Ausgabe ist besonders. Wir präsentieren stolz: TEC21 21/2021! Doch trotz Schnapszahl ist uns nicht nur zum Anstossen zumute: Dass sich das Schwerpunktthema des Hefts rund 100 Jahre nach dem ersten Diplom einer ETH-Architekturstudentin, 50 Jahre nach Einführung des Frauenstimmrechts, 40 Jahre nach der gesetzlichen Verankerung der Gleichstellung und vier Jahre nach #metoo im weitesten Sinn noch immer um die Rolle der Frau in der Architektur dreht, ist – man muss es deutlich sagen – ein Skandal.

Trotzdem gibt es Grund zu feiern: Der Nachwuchs ist gesichert, die Zahl der Studienanfängerinnen im Fach Architektur seit einigen Jahren gleichauf mit jenen der Studenten. Zwar tropft die «Leaky Pipeline», vor allem in der Lehre, wie eh und je, aber das Bewusstsein, dass sich hier etwas ändern muss, wächst – vor allem bei den Frauen selbst, wie die eindrücklichen Netzwerkaktivitäten aktuell zeigen. 

Während die Architekturpionierinnen noch weitgehend Einzelkämpferinnen blieben, solidarisieren sich die Planerinnen heute. Sie schaffen ein Bewusstsein für das Werk der frühen Architektinnen, denn nur wer seine Wurzeln kennt, kann weiter wachsen. Ein eindrückliches Beispiel dafür ist die Rettung des Berta-Rahm-Pavillons von der Saffa 1958, die allein durch ein starkes, solidarisches Frauennetzwerk gelang. 

Und so wünschen wir uns zur Schnapszahl-Ausgabe: Möge es die letzte zu diesem Thema sein. Zukünftig möchten wir nur noch über Qualität sprechen, nicht mehr über Geschlecht.

Hier finden Sie weitere Infos zu dieser Ausgabe.

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