Eine Gruppe engagierter Fachkolleginnen und -kollegen hat das Archiv Innenarchitektur Schweiz ins Leben gerufen. Mit dem Blick zurück schafft sie eine Forschungsquelle für die Zukunft.
Der Tod von Robert Haussmann Ende September verleiht dem Anliegen unerwartete Dringlichkeit: Es ist höchste Zeit für die Gründung eines Archivs für Innenarchitektur der Schweiz. Mit diesem Ziel setzte sich eine Reihe von Personen aus Forschung, Lehre und Vermittlung zusammen, darunter Prof. Sibylla Amstutz, Institut für Innenarchitektur HSLU, und Remo Derungs, Präsident des Verbands Schweizer Innenarchitekten VSI.ASAI., und gründete Mitte Juli 2021 einen Verein.
Die Idee geht zurück auf eine Initiative der Innenarchitektin Verena Huber, die die Zeit des Shutdowns für die Sichtung und Ordnung des eigenen Œuvres nutzte. Ein solches Vorgehen empfiehlt die international bestens vernetzte und langjährig in der Lehre engagierte Innenarchitektin nun im Kreis der Kolleginnen und Kollegen, damit auch deren Nachlässe eines Tages wohlsortiert in das Archiv übergehen können.
Neben dem Zusammentragen der inhaltlich bedeutenden Werke gilt es auch einen geeigneten Raum zu finden, am besten mit Anschluss an eine der involvierten Hochschulen. Gemeinsam mit dem VSI.ASAI. und den Hochschulen soll ein frei zugänglicher Ort entstehen, an dem Werke des 20. und 21. Jahrhunderts erhalten, erforscht und vermittelt werden können.
Bis heute existiert in der Schweiz keine Institution, die Arbeiten des Planungsbereichs Innenarchitektur archiviert und öffentlich macht. Nur vereinzelte Zyklen wie der Vorlass von Trix und Robert Haussmann sind im gta-Archiv an der ETH Zürich verwahrt. Die Finanzierung erhält im Moment Anschub vom VSI.ASAI. und von Privatpersonen, auch die Unterstützung durch Stiftungen ist anvisiert. Als erster Schritt in die Öffentlichkeit entstehen filmische Porträts der Protagonisten, deren Werk den Grundstock des Archivs bilden. Auf der frisch erstellten Website des Archivs, auf der dann auch alle weiteren Informationen zu finden sind, werden sie fortlaufend freigeschaltet.
Der Verein ruft dazu auf, Vorschläge zu Kolleginnen und Kollegen einzureichen, die bereits auf ein Werk zurückblicken. Wer sich direkt angesprochen fühlt, möge sich mit dem Archiv in Verbindung setzen. Gleichzeitig lädt er alle Mitstreitenden dazu ein, Mitglied beim ai-s zu werden und damit aktiv zur Wahrnehmung der Innenarchitektur als Teil der Baukultur beizutragen.
Zur Website
www.ai-s.ch
Infoflyer zum Download
Kontakt für Auskunft und Fragen
Remo Derungs, Präsident ad interim Verein AIS: derungs [at] gasserderungs.ch
Ariana Pradal, Vize-Präsidentin ad interim Verein AIS: presse [at] ai-s.ch
Sonja Jasper, Geschäftsstelle Verein AIS: info [at] ai-s.ch
