Ar­chi­tek­tu­rau­sbil­dung auf dem Prüf­stand

Was vermitteln Hochschulen?

Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können? Um diese Frage drehte sich ein Symposium an der Hochschule Luzern. Eine eindeutige Antwort steht weiterhin aus.

Data di pubblicazione
15-03-2016
Revision
15-03-2016

Bereits der sprachlich eigenwillige Titel der Veranstaltung – «Symposium für Architekturpädagogiken» – wies darauf hin, dass die Lehre der Architektur an den verschiedenen Schweizer Hochschulen schwer fassbar ist: Die Ziele und die Methoden der Ausbildungsgänge unterscheiden sich stark. Vorerst galt es deshalb, eine Bestandesaufnahme zu machen: «Was lernen Studierende heute im Architekturstudium?» war das Thema des Vormittags. Inputreferate von Christian Zimmermann (HSLU), Marc Angélil (ETH Zürich) und Tony Fretton (ehem. ETHZ, EPFL) bildeten die Basis für Diskussionsrunden.

An fünf parallel verlaufenden Tischgesprächen, an denen Lehrpersonen diverser Schweizer Hochschulen teilnahmen, sollten die Positionen geklärt werden. Geleitet wurden die Gespräche von jeweils zwei Vertreterinnen und Vertretern der Fachpresse – auch TEC21 war vertreten – bzw. des Schweizer Architekturmuseums. Anschliessend diskutierten die Gesprächsleiter gemeinsam mit dem Plenum. Der Nachmittag verlief nach dem gleichen Muster, diesmal zum Thema «Was sollen Studierende nach dem Architekturstudium können?» Die Inputreferate hielten Harry Gugger (EPFL), Urs Primas (ZHAW) und Jonathan Sergison (USI Mendrisio).

Unmöglicher Vergleich

Und die Erkenntnisse? Die Antwort auf die zwei Ausgangsfragen blieb aus, selbst ein Vergleich zwischen den Hochschulen war unmöglich, weil die Referenten und die Diskussionsteilnehmenden alle ihre individuelle Position und nicht jene ihrer Schulen vertraten. Dafür kristallisierten sich verschiedene gemeinsame Sorgen und Themen heraus – etwa der Anspruch, umfassend sensibilisierte Generalisten auszubilden, und das Bedürfnis, effiziente Praktiker einzustellen; die Strukturierung der Ausbildung nach den Vorgaben der Bologna-Reform; oder auch der beängstigende Kontrast zwischen den hehren baukulturellen Zielen der Ausbildung und der Tristesse der gebauten Realität. Beim gemeinsamen Abendessen schliesslich erfolgte die vielleicht zukunftsträchtigste Erkenntnis: Die Exponenten der verschiedenen Schulen können tatsächlich an einem gemeinsamen Tisch sitzen und ihre Positionen diskutieren. Das stimmt optimistisch.

Etichette

Articoli correlati