Hallenbad Rialto
Editorial TEC21 10/2025
In den 1930er-Jahren sahen sich viele Schweizer Grossstädte mit dem Problem der städtischen Hygiene konfrontiert. In Zürich entstand zu dieser Zeit das Hallenbad City nach den Plänen des Stadtbaumeisters Hermann Herter – als Vorbild diente der Vorzeigebau der klassischen Moderne, das Berliner Stadtbad Mitte.
Während der Bau von öffentlichen Bädern in Zürich nur schleppend voranging, entstand in Basel dank einer privaten Initiative innerhalb kürzester Zeit das Hallenbad Rialto. Um finanziell über die Runden zu kommen, wurde das Gesamtvolumen mit einem vielfältigen Nutzungsmix aufgefüllt. Die monetäre Motivation resultierte in einem «sozialen Kondensator». Die besondere städtebauliche Lage mit Anschluss an zwei Stadtebenen verlieh dem Bau zusätzliches Gewicht als gesellschaftliche Drehscheibe.
In den 1970er-Jahren wurde der Bau – wie auch das Hallenbad City – einer ersten Sanierung unterzogen, die das Gebäude in seinem Ausdruck und seiner Farbgebung gänzlich verfremdete.
Schneller Vorlauf bis heute: Im Zuge einer erneuten tiefgreifenden Sanierung überführten Reuter Architekten den multifunktionalen Komplex «Rialto» wieder in seinen ursprünglichen Charakter. Das Bad konnte letztes Jahr nach einer Bauzeit von zwei Jahren wiedereröffnet werden. Zur Erleichterung der Basler Bevölkerung – denn Hallenbäder sind in Basel nach wie vor ein rares Gut.