Fassaden: Zeitgenössische Bauten in der Schweiz
Editorial Sonderheft Fassaden
Seit jeher ist die Fassade mehr als nur eine Hülle, die das Innere des Gebäudes gegenüber Witterungseinflüssen schützt. Sie ist auch eine gebaute Momentaufnahme: Sie resultiert aus den herrschenden ökonomischen, sozialen und politischen Randbedingungen und bringt diese ebenso zum Ausdruck wie gestalterische Vorlieben und technische Möglichkeiten ihrer Entstehungszeit. Nicht zuletzt ist sie das Gesicht, das das Gebäude nach aussen zeigt – gleichsam eine gebaute Visitenkarte der Bauherrschaft und der Architektin oder des Architekten gegenüber der Öffentlichkeit.
In neuester Zeit kommen weitere Ansprüche hinzu: Die Fassade soll den Bau gemäss geltenden Energiestandards isolieren, kompakte Bauten trotz hohen Bautiefen optimal mit Tageslicht versorgen, vor Hitze schützen, so wiederum Betriebsenergie einsparen, mittels Photovoltaik Strom produzieren, mit Solarthermie Wärme erzeugen, Lüftungssysteme integrieren, aus ökologisch einwandfreien und aufeinander abgestimmten Materialien bestehen, dauerhaft und anpassungsfähig sein, einen einfachen Unterhalt ermöglichen, dank systemgetrennter Fügung dereinst am Materialkreislauf teilnehmen, als CO2-Speicher dienen ...
Wie lassen sich diese Ansprüche um-setzen? Welche Technologien, welche Materialien stehen heute zur Verfügung? Welche Lösungen haben die Bauindustrie und die Planungsbranche entwickelt? Eine erschöpfende Abhandlung des Themas lässt unser Heftformat nicht zu; wir konzentrieren uns daher – neben einem Blick in die Forschung – auf eine Auswahl von Projekten aus der ganzen Schweiz und stellen Beispiele aus der Baupraxis zur Diskussion.
Dieser Artikel ist erschienen in «Fassaden | Façades | Facciate – Zeitgenössische Bauten in der Schweiz».
Weitere Beiträge zum Thema finden Sie in unserem digitalen Dossier.