Ab durch die Mit­te!

Editorial TEC21  1–2/2021

Data di pubblicazione
07-01-2021

Eine gewisse Widersprüchlichkeit birgt das Thema schon: Einerseits wird an die Menschen appelliert, auf Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln derzeit möglichst zu verzichten, andererseits locken in Berlin seit dem 4. Dezember 2020 eine neue U-Bahnverbindung und drei schicke neue Stationen zu einer «Probefahrt». Mehr als 150 000 Fahrgäste werden künftig pro Tag auf der Strecke erwartet. Nach zehn Jahren reger Bautätigkeit unter der Stadt können sich Berlinerinnen und Berliner, Touristinnen und Touristen über die geschlossene Lücke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor freuen. Mit der verlängerten U-Bahnlinie 5 lässt sich Berlin von Ost nach West umsteigefrei durchqueren. Und auch der Hauptbahnhof ist damit nun endlich an das übrige U-Bahnnetz angebunden.

Bereits zwischen 1892 und 1902 berichtete die Schweizerische Bauzeitung über die Planung und den Bau der damals ersten Hoch- und Untergrundbahn in Berlin, und auch heute lohnt sich der Blick über die Grenze: Die neuen Stationen – Rotes Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden – sorgen für Abwechslung in Berlins U-Bahn-Landschaft. Jeder Bahnhof wurde von einem vor Ort ansässigen Architekturbüro in­dividuell gestaltet. Frank Peter Jäger besuchte die Stationen von Prof. Axel Oestreich, Max Dudler und Oliver Collignon und kommt zum Schluss, dass sich diese durchaus mit Grössen wie Alfred Grenander, dem Pionier der Berliner U-Bahn-Architektur, oder dem fantasievollen Esprit eines Rainer G. Rümmler in der West-Berliner Nachkriegsära messen können.

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