Holz­bau-Fo­rum mit viel­fäl­ti­gem The­men­spek­trum

Vom 7. bis 9. Dezember 2016 fand in Garmisch-Partenkirchen das 22. Internationale Holzbau-Forum statt. Ein internationales Publikum aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Schweden, Finnland und Kanada besuchte den Anlass.

Data di pubblicazione
20-12-2016
Revision
21-12-2016

Christoph Starck, Lignum Schweiz, moderierte die Auftaktveranstaltung «Stadt und Land – der Wohnungsmarkt im Umbruch» mit fünf Referaten. Die Vorträge gingen weit über das Thema Holz hinaus. Der Beitrag von Bastian Wahler-Zak war einer Forschungsstudie vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung Bonn gewidmet: 12 Städtebauprojekte, die dem Leitbild der Gartenstadt vorbildlich zugeordnet werden können, wurden hinsichtlich ihrer Vielfältigkeit analysiert. Er ging näher auf die historische Definition des Begriffs Gartenstadt ein und präsentierte zehn Thesen, die dieses Modell in eine zeitgenössische Interpretation überführen.

Am Nachmittag waren im Block des Prolog I «Architektur Forum» gleich drei Vorträge kostengünstigem modularem Wohnungsbau gewidmet – es standen Fragen um Flüchtlingspolitik und sozialen interkulturellen Wohnungsbau im Vordergrund. So stellte der Architekt Johannes Kaufmann aus Dornbirn in kurzer Zeit errichtete Wohnbauprojekte aus Holz vor. Indem er Normen ausser Acht liess, konnte er gegenüber einer konventionellen Konstruktion 25 % kostengünstiger bauen.

Zum Auftakt des zweiten Morgens berichtete Konrad Bergmeister von der Universität für Bodenkultur Wien über die komplexe Planung des 64 km langen Brenner-Basistunnels. Er soll ab 2025 der längste Tunnel der Welt sein. Die folgenden Referenten konzentrierten sich dann wieder auf das Kernthema Holz. Hier ist etwa Stefan Zöllig von Timbatec Holzbauingenieure zu erwähnen, der digitale Entwurfsinstrumente und deren prozessoptimierte Schnittstellen im Holzbau erläuterte. Er plädierte für interaktive Instrumente, bei denen Planende und Ausführende in Real-Time an einen Projekt arbeiten können – so wie es im Flugzeugbau seit Langem zur Anwendung kommt.

Insgesamt zeigt das Forum den Wandel vom materialfokussierten Image im Holzbau der letzten Jahre zu einem umfassenderen Bild, das soziale und materielle Resourcen in den Gesamtkontext miteinbezieht.

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