Tri­gon-Haus re­vi­si­ted

Das im Schnitt dreieckige Trigon-Haus liegt auf der Alp Rosswald im Oberwallis, oberhalb von Brig. Von der Bergstation auf über 2000 m ü.M. gelangt man über einen Fussweg zu dem emblematischen kleinen Bau mit Schindeldach der Architekten Heidi und Peter Wenger.

Publikationsdatum
09-06-2020

Die erste Version des Trigon-Hauses entstand im Jahr 1955. Drei Jahre später wurde es an der Saffa-Ausstellung gezeigt und dann in einer Serie von fünf Exemplaren gebaut. Einige Häuser sind bis heute erhalten, so im Berner Oberland und in Appenzell.

Ihr eigenes Haus in Rosswald haben die Architekten mehrfach umgebaut. Im Jahr 1976 arbeiteten sie den Bau räumlich und gestalterisch auf und gaben ihm sein heutiges Aussehen. Sie entfernten die Trennwände im Erdgeschoss und ersetzten die Ausstattung durch eine im Boden eingelassene Sitz- und Tischfläche sowie eine kugelförmige Küchenkombination.

Die Ausrichtung des Firsts in Fallrichtung des Hangs ermöglicht bergseitig einen ebenen Zugang zum Wohndeck. Eine Wendeltreppe führt ins Untergeschoss mit den Sanitäreinrichtungen. Unter dem Giebel befindet sich eine Schlafebene für zwei Personen. Die dreieckige Einteilung der Fenster an der Hauptfront mit Blick ins Rhonetal macht das formale Potenzial der Grossform sichtbar.

Die weiss lasierte Dreieckskonstruktion aus Lärchenholz steht auf Pfahlfundamenten. Der Bau wird durch Böden und Dachschalung ausgesteift. Über eine Seilrolle lassen sich die stirnseitig dreieckigen Fensterläden herunterklappen und so in der Waagrechten als Terrassendeck nutzen.

Der Entwurf ist eine akribische Erforschung der Umwelt- und Lebensbedingungen des alpinen Orts und verleiht dem Trigon seinen experimentellen Charakter. Die formale Einfachheit erinnert an ein Campingzelt – und das war auch die Absicht von Heidi und Peter Wenger: ein permanentes Zelt zu bauen.

Weitere Informationen:
www.heidiundpeterwenger.ch

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