Trag­werk macht Platz

Editorial TEC21  23-24/2020

Publikationsdatum
13-08-2020

Auf den ersten Blick scheinen sie kaum etwas gemein zu haben, die zwei Bauten, die wir Ihnen im Thementeil dieser Ausgabe vorstellen. Beim Tribünendach in Basel, im nordwestlichen Zipfel der Schweiz, handelt es sich um ein Weiterbauen im Bestand; der Bushof im sankt-gallischen Buchs, an der Grenze zu Liechtenstein, ist ein Neubau.

Schaut man jedoch genauer hin, häufen sich die Analogien: Beide Bauwerke sind Dächer im Aussenbereich, beide aus Beton. Sie benötigen keine Fassade, keine Gebäudetechnik, erfüllen ihre Funktion also durch reine Konstruktion. Mehr noch: Durch ihre präzise Setzung, die wohlüberlegte Formgebung und Proportionierung und vor allem durch ihre ungewöhnliche Stringenz bis ins Detail gelingt es beiden, den Platz, auf dem sie stehen, zu prägen, ihm eine neue Identität zu verleihen.

Damit es dabei nicht wie so oft zur Einigung auf den kleinsten gemeinsamen gestalterischen Nenner kam, brauchte es die Zusammenarbeit der verschiedenen Disziplinen, in diesem Fall der Architekten und der Bauingenieure. Und zwar von Anfang an. So schafften es MET Architects und WMM Ingenieure in Basel dank einer klugen Analyse, den Bestand nicht nur instand zu setzen, sondern auch als Basis für eine neue Funktion zu nutzen. Und in Buchs gelang es Conzett Bronzini Partner Ingenieuren und OSMB Architekten, vielfältige funktionelle Anforderungen in eine prägnante architektonische Form zu giessen.

Diese fachübergreifende Herangehensweise haben wir uns als Vorbild genommen und unsere Berichte ebenfalls transdisziplinär erstellt.

Weitere Infos zu dieser Ausgabe finden Sie hier.

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