Strategie und Gedankenexperiment im Kanton Zug
Editorial TEC21 26/2024
Als mehrsprachiges Land mit einer bewegten Topografie ist die Schweiz reich an kulturellen Unterschieden. Es gibt aber auch grundlegende Erfahrungen, die alle teilen – zum Beispiel die Tatsache, dass man nicht alles gleichzeitig haben kann. Diese schmerzhafte Erkenntnis kommt je nach Region in vielfältigen Nuancen zum Ausdruck: In der Deutschschweiz heisst es «Dä Foifer und s’Weggli chasch nöd haa»; die von der französischen Küche geprägten Romands sagen «On ne peut pas avoir le beurre et l’argent du beurre»; im Tessin wiederum fokussiert man mit «Non si può avere l’uovo e la gallina» auf die Aspekte Zeit und Transformation.
In der Ausgabe 26/2024 geht es um Transformation und darum, was man haben oder eben nicht haben kann, damit sie gelingt. TEC21 beschäftigt sich mit einer Frage, die alle wachsenden Zentren der Schweiz umtreibt: Wie lässt sich die steigende Nachfrage nach Wohnraum ohne Verschleiss von Kulturland befriedigen? Was braucht es, damit die bauliche Verdichtung – sprich: näher zusammenrücken und in die Höhe bauen – innerhalb der Siedlungsflächen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch und sozial nachhaltig erfolgen kann? Die Antworten der Kantone und Gemeinden sind ebenso unterschiedlich wie diese selbst. Alles haben kann niemand. Der Fokus dieser Ausgabe liegt auf dem Kanton Zug: Unterstützt von der Baudirektion, diskutiert die Redaktion die «Wohnpolitische Strategie 2030» und ein Gedankenexperiment, das eine mögliche Umsetzung mit ungewohnter Konsequenz zu Ende denkt.