Kein neu­es Tram für Bern

Das Tram Region Bern, das dereinst von Köniz über Bern nach Ostermundigen hätte fahren sollen, ist auf dem Abstellgleis gelandet. Die Stimmberechtigten der beiden Vorortsgemeinden haben das 500-Millionen-Projekt am Sonntag an der Urne gebodigt.

Publikationsdatum
29-09-2014
Revision
01-09-2015

In der Stadt Bern stiess das Projekt zwar auf grosse Zustimmung, doch das nützte am Ende nichts. Der Stadtberner Gemeinderat bedauerte die Ablehnung des Projekts in den beiden Vorortsgemeinden Ostermundigen und Köniz in einer Mitteilung. Es sei problematisch, wenn Agglomerationsgemeinden wachsen wollten, die Stimmberechtigten aber offenbar nicht bereit seien, die nötige Verkehrsinfrastruktur dafür zu finanzieren, schrieb die Stadtregierung.

Mit dem Tram Region Bern hätte die bestehende, chronisch überlastete Buslinie 10 auf Trambetrieb umgestellt werden sollen. Letztes Jahr drängten sich fast 17
Mio. Passagiere in die Busse, die Ostermundigen, Bern und Köniz miteinander verbinden.

Neben den Gemeinden hätten sich auch der Bund und der Kanton Bern substanziell am Projekt beteiligt. Vielen Gegnern waren die Kosten des Tramprojekts allerdings nicht geheuer. Es werde wohl kaum bei den 500 Mio. Franken bleiben, mutmassten sie. Und schon diese Summe allein sei im Vergleich zum Nutzen viel zu hoch.

«Wir hätten uns ein anderes Resultat gewünscht», sagte die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss nach dem Abstimmungsergebnis. Das Ja aus der Stadt Bern zeige , dass dort der Leidensdruck bezüglich der überlasteten Buslinie 10 hoch sei. 

Ein bisschen Tram erhält die Region aber vielleicht doch noch: die Könizer Stimmberechtigten stimmten einer Verlängerung der bestehenden Tramlinie 9 nach Kleinwabern zu. Sie kann unabhängig vom Projekt Tram Region Bern realisiert werden. Allerdings ist dieses Projekt nicht gesichert: Die entsprechenden Beiträge von Bund und Kanton sind noch nicht gesprochen.

 

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