In­for­ma­ti­ver En­er­gie­weg

Ein Besuch des Kraftwerks Rheinfelden lässt sich seit Sommer 2012 mit einem schönen und informativen Spaziergang kombinieren: Der neue «Natur-Energie-Weg» führt auf einer Strecke von knapp einem Kilometer vom «Höllhooge» dem deutschen Rheinufer entlang zum Kraftwerk. Tafeln informieren über das Bauwerk, seine Geschichte und die umliegende Natur.

Publikationsdatum
08-11-2012
Revision
25-08-2015

Der «Natur-Energie-Weg» beginnt beim «Höllhooge», einem steilen Muschelkalkfelsen und führt zuerst durch einen Uferwald – vorbei an Eschen, Goldnesseln und Waldveilchen. Insgesamt existieren auf diesem Abschnitt bis zu hundert verschiedene Pflanzenarten.
Entlang des Rundwegs gibt es vier Informationstafeln mit deutschen, französischen und englischen Texten. Sie informieren zum Beispiel über wichtige Personen in der Geschichte des Kraftwerks. Einer ist Michael Dolivo-Dobrowolsky, ingenieurwissenschaftlicher Pionier im Bereich der Elektrotechnik und Erfinder des Begriffs «Drehstrom». Die Inbetriebnahme der Drehstrom-Generatoren im Rheinfelder Maschinenhaus wurde 1898 von Dolivo-Dobrowolsky persönlich überwacht. Weitere Tafeln finden sich entlang des Rundwegs sowie bei der Kraftwerkbrücke. 

Geschichte im Turm
Auf halber Strecke befindet sich auch der neue Ausstellungspavillon «Kraftwerk 1898», der durch seine Fassade und seine turmartige Form an eine Basler Trommel erinnert. Herzstück der Ausstellung ist eine Original-Turbine mit Generator und Laufrad, die seit der Inbetriebnahme im Jahr 1898 bis zur Stilllegung des alten Rheinfelder Kraftwerks vor zwei Jahren in Betrieb war. Über einen Grossbildschirm erhalten die Besucher Informationen zum Bau des alten Wasserkraftwerks Rheinfelden, Elektrizität und die Bedeutung des Kraftwerks für die Region und für die Schweiz. Die Module sind von Fachleuten und Historikern erarbeitet worden. Zudem gibt es ein Reliefmodell des alten Kraftwerks im Massstab 1:40. Die Ausstellung ist interaktiv und muss selbst erkundet werden, Führungen finden keine statt. 

Sicht auf die Fische
Vor dem Ausstellungspavillon bietet die Rathenau-Plattform eine gute Sicht auf das neue Umgehungsgewässer. Es soll in erster Linie die Wanderung der Fische ermöglichen und deren Fortpflanzung dienen. Mit einer Länge von rund 900m und 60m Breite ist es einzigartig in seiner Form (vgl. TEC21 13/2011, «Raum für Nase & Co.»). Dort wo früher das Maschinenhaus des Wasserkraftwerks stand, befindet sich heute der Mündungsbereich der zerklüfteten Muschelkalk-Felsformation, das so genannte Gwild. Für die Tier- und Pflanzenwelt bilden die wechselnd überfluteten Felsbänke und Stromschnellen einen wertvollen Lebensraum. Von hier sieht man auch bereits das neue Kraftwerk (vgl. TEC21 13/2011), bei dem der «Natur-Energie-Weg» endet. Spaziergänger benötigen für den Energieweg etwa vierzig Minuten, für den ganzen Rheinufer-Rundweg ungefähr anderthalb Stunden.

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