Farben und Steine
Im Rahmen der Europäischen Tagen des Denkmals besuchte die TEC21-Redaktion die Kirche Bruder Klaus im zugerischen Oberwil und die Wohnanlage «La Tourelle» in Genf.
![Die Kirche Bruder Klaus von Hanns A. Brütsch ist eine der ersten Kirchen der Schweiz, deren Grundriss nicht ein Langbau ist, sondern nach dem Vorbild eines Zelts entworfen wurde. Auch dass Chor und Gemeinde in einer räumlichen Einheit zusammengeführt waren, war revolutionär.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/1._img_0873_2.jpg)
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![Der Innenraum ist mit einer Holzdecke verkleidet, die an ein Zelt erinnert. Die Seiten bestehen abwechselnd aus Glaselementen und verputzten Wänden, die mit Fresken des Malers Ferdinand Gehr geschmückt sind.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/2._img_0845_0.jpg)
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![Die Malereien von Ferdinand Gehr, bilden ein Meilenstein der Sakralfresken des 20. Jahrhunderts: Die einfachen und reduzierten Darstellungen entfachten Mitte der 1950er-Jahre einen Konflikt in Zug. Nach Protesten der Kirchgänger wurden die Bilder viele Jahre hinter Vorhängen versteckt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/3._img_e0847.jpg)
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![Moderne Malerei in Kirchen war erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) erlaubt. Dennoch konnte Gehr die Fresken in Absprache mit der Kirchgemeinde Zug anbringen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/4._img_0848_0.jpg)
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![An der Spitze des Dachs laufen die Holzelemente an einem Punkt zusammen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/5._img_0851_0.jpg)
5 / 22
![Die Bibelszenen wirken, als hätte sie ein Kind mit Wasserfarbe gemalt. Gehr musste aber im Voraus genau wissen, was er malen wollte – Korrekturen liessen sich im Nachhinein nicht mehr anbringen. Die Zeichnungen wurden im feuchten Putz angebracht.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/6._img_e0846.jpg)
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![Die Fresken sind auch mit den Farben der Glaselemente der Wände abgestimmt. Hanns Brütsch hatte in Lausanne bei einem Schüler von Auguste Perret gearbeitet. Die Glasbausteine lassen sich auf dessen architektonisches Vorbild zurückführen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/7._img_e0862.jpg)
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![Stein des Anstosses in den 1950er-Jahren war vor allem der überdimensionale Jesus, der kompromisslos auf des Einfachste reduziert, aber übergross dargestellt war.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/8._img_0856.jpg)
8 / 22
![Architekten und Künstler treiben ein gemeinschaftliches Spiel mit Gegensätzen in Material und Geometrie.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/00_img_8115.jpg)
9 / 22
![Die Fassadenelemente aus Waschbeton gliedern den 36 m hohen Bau wie ein Gemälde des Konstruktivismus.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/01_img_8060.jpg)
10 / 22
![Wandmosaike kennzeichnen pro Haus vier doppelte Eingangsbereiche. Ihre individuelle Gestaltung schafft Identität und Orientierung.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/02_img_8957_0.jpg)
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![Innen- und Aussenraum greifen ineinander, die Wandbilder umschliessen Abstellräume für Velos.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/03_img_8067.jpg)
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![Die Tragkonstruktion setzt sich mit einem Relief von den Fassadenelenmenten ab.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/04_img_9074.jpg)
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![Das Motiv der Faltungen zieht sich durch das gesamte Werk von Jean Baier. Er repräsentierte die Schweiz in den 1960er-Jahren an den Biennalen von Venedig und São Paulo und gestaltete die Schweizer Botschaft in Brasília.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/05_img_8063.jpg)
14 / 22
![Ab und zu ergänzen farbige Glassplitter den Farbkanon der natürlichen Kieselsteine.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/06_img_8064.jpg)
15 / 22
![Hochtransparente Durchgänge erlauben Blickbezüge und Spiegelungen von einem Kunstwerk zum nächsten.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/07_img_8068.jpg)
16 / 22
![ie zu Kreisen geordneten Farbstreifen beziehen sich auf die Reliefstruktur der Stützen. Der Entwurf stammt von Jakob Bill (der damals noch als Archäologe tätig war) und schliesst an das Werk seines Vaters Max Bill an.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/08_img_8084.jpg)
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![Die Vernetzung der verschiedenen künstlerischen Ansätze über Spiegelungen in der Architektur wurde bewusst herbeigeführt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/09_img_8074_0.jpg)
18 / 22
![Manche Künstler nahmen deutlich Bezug auf die abgerundeten Formen und die Struktur der Säulen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/10_img_8076.jpg)
19 / 22
![Ursprünglich waren die Holzdecken ebenfalls hochglänzend. Bei Sanierungsarbeiten ist das teils nicht berücksichtigt worden.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/11_img_8116.jpg)
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![Die Spiegelungen in der Decke täuschen über die niedrige Raumhöhe hinweg.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/12_img_8096.jpg)
21 / 22
![Durch ihre Verdopplung verfremdet sich die Gestalt der Wandarbeiten und lässt manche Bilder erst so als vollständig erscheinen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/13_img_8097.jpg)
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![Die Kirche Bruder Klaus von Hanns A. Brütsch ist eine der ersten Kirchen der Schweiz, deren Grundriss nicht ein Langbau ist, sondern nach dem Vorbild eines Zelts entworfen wurde. Auch dass Chor und Gemeinde in einer räumlichen Einheit zusammengeführt waren, war revolutionär.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/1._img_0873_2.jpg)
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![Der Innenraum ist mit einer Holzdecke verkleidet, die an ein Zelt erinnert. Die Seiten bestehen abwechselnd aus Glaselementen und verputzten Wänden, die mit Fresken des Malers Ferdinand Gehr geschmückt sind.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/2._img_0845_0.jpg)
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![Die Malereien von Ferdinand Gehr, bilden ein Meilenstein der Sakralfresken des 20. Jahrhunderts: Die einfachen und reduzierten Darstellungen entfachten Mitte der 1950er-Jahre einen Konflikt in Zug. Nach Protesten der Kirchgänger wurden die Bilder viele Jahre hinter Vorhängen versteckt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/3._img_e0847.jpg)
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![Moderne Malerei in Kirchen war erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) erlaubt. Dennoch konnte Gehr die Fresken in Absprache mit der Kirchgemeinde Zug anbringen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/4._img_0848_0.jpg)
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![An der Spitze des Dachs laufen die Holzelemente an einem Punkt zusammen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/5._img_0851_0.jpg)
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![Die Bibelszenen wirken, als hätte sie ein Kind mit Wasserfarbe gemalt. Gehr musste aber im Voraus genau wissen, was er malen wollte – Korrekturen liessen sich im Nachhinein nicht mehr anbringen. Die Zeichnungen wurden im feuchten Putz angebracht.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/6._img_e0846.jpg)
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![Die Fresken sind auch mit den Farben der Glaselemente der Wände abgestimmt. Hanns Brütsch hatte in Lausanne bei einem Schüler von Auguste Perret gearbeitet. Die Glasbausteine lassen sich auf dessen architektonisches Vorbild zurückführen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/7._img_e0862.jpg)
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![Stein des Anstosses in den 1950er-Jahren war vor allem der überdimensionale Jesus, der kompromisslos auf des Einfachste reduziert, aber übergross dargestellt war.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/8._img_0856.jpg)
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![Architekten und Künstler treiben ein gemeinschaftliches Spiel mit Gegensätzen in Material und Geometrie.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/00_img_8115.jpg)
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![Die Fassadenelemente aus Waschbeton gliedern den 36 m hohen Bau wie ein Gemälde des Konstruktivismus.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/01_img_8060.jpg)
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![Wandmosaike kennzeichnen pro Haus vier doppelte Eingangsbereiche. Ihre individuelle Gestaltung schafft Identität und Orientierung.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/02_img_8957_0.jpg)
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![Innen- und Aussenraum greifen ineinander, die Wandbilder umschliessen Abstellräume für Velos.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/03_img_8067.jpg)
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![Die Tragkonstruktion setzt sich mit einem Relief von den Fassadenelenmenten ab.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/04_img_9074.jpg)
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![Das Motiv der Faltungen zieht sich durch das gesamte Werk von Jean Baier. Er repräsentierte die Schweiz in den 1960er-Jahren an den Biennalen von Venedig und São Paulo und gestaltete die Schweizer Botschaft in Brasília.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/05_img_8063.jpg)
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![Ab und zu ergänzen farbige Glassplitter den Farbkanon der natürlichen Kieselsteine.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/06_img_8064.jpg)
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![Hochtransparente Durchgänge erlauben Blickbezüge und Spiegelungen von einem Kunstwerk zum nächsten.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/07_img_8068.jpg)
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![ie zu Kreisen geordneten Farbstreifen beziehen sich auf die Reliefstruktur der Stützen. Der Entwurf stammt von Jakob Bill (der damals noch als Archäologe tätig war) und schliesst an das Werk seines Vaters Max Bill an.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/08_img_8084.jpg)
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![Die Vernetzung der verschiedenen künstlerischen Ansätze über Spiegelungen in der Architektur wurde bewusst herbeigeführt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/09_img_8074_0.jpg)
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![Manche Künstler nahmen deutlich Bezug auf die abgerundeten Formen und die Struktur der Säulen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/10_img_8076.jpg)
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![Ursprünglich waren die Holzdecken ebenfalls hochglänzend. Bei Sanierungsarbeiten ist das teils nicht berücksichtigt worden.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/11_img_8116.jpg)
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![Die Spiegelungen in der Decke täuschen über die niedrige Raumhöhe hinweg.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/12_img_8096.jpg)
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![Durch ihre Verdopplung verfremdet sich die Gestalt der Wandarbeiten und lässt manche Bilder erst so als vollständig erscheinen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/13_img_8097.jpg)
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![Die Kirche Bruder Klaus von Hanns A. Brütsch ist eine der ersten Kirchen der Schweiz, deren Grundriss nicht ein Langbau ist, sondern nach dem Vorbild eines Zelts entworfen wurde. Auch dass Chor und Gemeinde in einer räumlichen Einheit zusammengeführt waren, war revolutionär.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/1._img_0873_2.jpg)
![Der Innenraum ist mit einer Holzdecke verkleidet, die an ein Zelt erinnert. Die Seiten bestehen abwechselnd aus Glaselementen und verputzten Wänden, die mit Fresken des Malers Ferdinand Gehr geschmückt sind.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/2._img_0845_0.jpg)
![Die Malereien von Ferdinand Gehr, bilden ein Meilenstein der Sakralfresken des 20. Jahrhunderts: Die einfachen und reduzierten Darstellungen entfachten Mitte der 1950er-Jahre einen Konflikt in Zug. Nach Protesten der Kirchgänger wurden die Bilder viele Jahre hinter Vorhängen versteckt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/3._img_e0847.jpg)
![Moderne Malerei in Kirchen war erst nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962–65) erlaubt. Dennoch konnte Gehr die Fresken in Absprache mit der Kirchgemeinde Zug anbringen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/4._img_0848_0.jpg)
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![Die Bibelszenen wirken, als hätte sie ein Kind mit Wasserfarbe gemalt. Gehr musste aber im Voraus genau wissen, was er malen wollte – Korrekturen liessen sich im Nachhinein nicht mehr anbringen. Die Zeichnungen wurden im feuchten Putz angebracht.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/6._img_e0846.jpg)
![Die Fresken sind auch mit den Farben der Glaselemente der Wände abgestimmt. Hanns Brütsch hatte in Lausanne bei einem Schüler von Auguste Perret gearbeitet. Die Glasbausteine lassen sich auf dessen architektonisches Vorbild zurückführen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/7._img_e0862.jpg)
![Stein des Anstosses in den 1950er-Jahren war vor allem der überdimensionale Jesus, der kompromisslos auf des Einfachste reduziert, aber übergross dargestellt war.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/8._img_0856.jpg)
![Architekten und Künstler treiben ein gemeinschaftliches Spiel mit Gegensätzen in Material und Geometrie.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/00_img_8115.jpg)
![Die Fassadenelemente aus Waschbeton gliedern den 36 m hohen Bau wie ein Gemälde des Konstruktivismus.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/01_img_8060.jpg)
![Wandmosaike kennzeichnen pro Haus vier doppelte Eingangsbereiche. Ihre individuelle Gestaltung schafft Identität und Orientierung.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/02_img_8957_0.jpg)
![Innen- und Aussenraum greifen ineinander, die Wandbilder umschliessen Abstellräume für Velos.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/03_img_8067.jpg)
![Die Tragkonstruktion setzt sich mit einem Relief von den Fassadenelenmenten ab.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/04_img_9074.jpg)
![Das Motiv der Faltungen zieht sich durch das gesamte Werk von Jean Baier. Er repräsentierte die Schweiz in den 1960er-Jahren an den Biennalen von Venedig und São Paulo und gestaltete die Schweizer Botschaft in Brasília.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/05_img_8063.jpg)
![Ab und zu ergänzen farbige Glassplitter den Farbkanon der natürlichen Kieselsteine.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/06_img_8064.jpg)
![Hochtransparente Durchgänge erlauben Blickbezüge und Spiegelungen von einem Kunstwerk zum nächsten.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/07_img_8068.jpg)
![ie zu Kreisen geordneten Farbstreifen beziehen sich auf die Reliefstruktur der Stützen. Der Entwurf stammt von Jakob Bill (der damals noch als Archäologe tätig war) und schliesst an das Werk seines Vaters Max Bill an.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/08_img_8084.jpg)
![Die Vernetzung der verschiedenen künstlerischen Ansätze über Spiegelungen in der Architektur wurde bewusst herbeigeführt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/09_img_8074_0.jpg)
![Manche Künstler nahmen deutlich Bezug auf die abgerundeten Formen und die Struktur der Säulen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/10_img_8076.jpg)
![Ursprünglich waren die Holzdecken ebenfalls hochglänzend. Bei Sanierungsarbeiten ist das teils nicht berücksichtigt worden.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/11_img_8116.jpg)
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![Durch ihre Verdopplung verfremdet sich die Gestalt der Wandarbeiten und lässt manche Bilder erst so als vollständig erscheinen.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2019-09/13_img_8097.jpg)
In diesem Jahr waren die Häuser, die zu den Europäischen Tagen des Denkmals offen standen, unter dem Aspekt einer besonderen Farbgestaltung ausgewählt. Wir haben die schon in ihrer Erscheinung eigenwillige, 1956 in Zug erbaute Kirche Oberwil besichtigt. Ihre allzu modernen Fresken mussten nach Protesten der Kirchgänger jahrelang von einem Vorhang verdeckt werden. Einen weiteren Besuch haben wir der ebenso radikalen wie gelungenen Wohnanlage «La Tourelle» in Genf aus den späten 1960er-Jahren abgestattet: Die Kunst am Bau ist hier ein integraler Bestandteil der Architektur, der bis heute überzeugt.
Kirche Oberwil: Fresken von Ferdinand Gehr
Nachdem seit Ende der 1940er-Jahre die Bevölkerung von Oberwil bei Zug stark gewachsen war, fiel 1953 der Beschluss für einen Kirchenneubau. Ein Wettbewerb wurde ausgeschrieben, an dem alle katholischen Architekten aus dem Kanton Zug sowie drei nicht aus dem Kanton stammende Architekten zugelassen waren. Das Preisgericht entschied sich für das Projekt «Zelt Gottes» von Hanns Anton Brütsch und seinem Partner Alois Stadler aus Zug. Es fügte sich etwas zurückversetzt von der Strasse in die Landschaft ein. Im Dezember 1954 begannen die Bauarbeiten. Im selben Jahr wurde auch ein Wettbewerb für die Kunst am Bau ausgeschrieben, den der Maler Ferdinand Gehr gewann. Gehr, der zu Beginn seiner Laufbahn als Stickereizeichner arbeitete, gehört heute zu den international anerkannten Kirchenmalern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk löste aber in den 1950er-Jahren starke Proteste aus.
«La Tourelle» in Genf 1965–1973 von Georges Berthould, Georges Brera, Claire und Oscar Rufer und Paul Waltenspühl
Das Ensemble «La Tourelle» in Genf umschliesst einen rechteckigen Park von 5 ha Grösse. Die vier Riegel beherbergen über 100 Wohnungen – von einfachen Apartments bis zu luxuriösen Duplexwohnungen mit Pool – für rund 2500 Bewohner. Bis heute gelingt eine Durchmischung der Bewohnerschaft.
Kunst am Bau war damals ein selbstverständlicher Teil der Architektur, den die Planer in diesem Fall als Wandbilder auf den Waschbetonwänden in den Erdgeschosszonen einplanten und der den Bauten bis heute eine enorme Klasse verleiht. Ein durchlässiges Entree führt neben den Abstellräumen für Velos und Kinderwagen zu Lift und Treppenaufgängen, denen jeweils eine helle Wartezone zugeordnet ist. Die Eingangsbereiche sind mit extra transparentem, rahmenlosem Glas geschützt und bieten Durchblicke in den innen liegenden Park. Zur Gestaltung der 16 Zugänge haben die Architekten acht Künstler beauftragt, mit denen sie seit ihren Studienzeiten an der Ecole des Beaux-Arts in Paris befreundet waren. Darunter Jean Baier, Jakob Bill, und Jean-Paul Reimers. Ausgestattet mit einem winzigen Budget für Ausführung und Honorar haben die Künstler ihre Entwürfe als Skizzen präsentiert und anschliessend von der vor Ort tätigen Fassadenfirma mit verschiedenfarbigen Kieseln und Glassplittern umsetzen lassen. Denn je mehr Kosten das Material verbrauchte, desto weniger blieb ihnen als Honorar.
Zu sehen sind Wandbilder von Jean Baier, Jakob Bill, Stéphane Brunner, Gérald Ducimetière, Jean Latour, Rolf Lehmann, Jean-Francois Liegme, Charles-Francois Philippe, Jean-Pol Reimers und Corinne Waltenspühl.