Bewundert und bedroht
Die 1953 fertiggestellte Nibelungenbrücke in Worms ist die erste Spannbetonbrücke, die über den Rhein gebaut wurde. Der Ingenieur Ulrich Finsterwalder und der Architekt Gerd Lohmer wendeten das Prinzip des freien Vorbaus an – ein damals neues Verfahren, das ab den 1950er-Jahren den Spannbetonbau revolutionierte. Der Autor Cengiz Dicleli erzählt in Band 27 der Schriftenreihe «Historische Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland» die spannende Geschichte dieser beeindruckenden Brückenkonstruktion.
Aufgrund der gestiegenen Verkehrsbelastung wurde die Nibelungenbrücke von 2005 bis 2008 südlich um eine formal an den Bestand angelehnte Parallelbrücke erweitert. Zwischen 2010 und 2013 folgte eine umsichtige und aufwendige Instandsetzung der denkmalgeschützten Brücke.
Doch nun droht der Abriss. 2025 soll sie rückgebaut werden, um einem Ersatzbau Platz zu machen. Derzeit ist lediglich der Erhalt der Vorlandbrücken und des historistischen Brückenturms auf Wormser Seite vorgesehen. Im letzten Kapitel der Schrift stellt der Autor deshalb Überlegungen an, ob und wie sich ein Rückbau dieses Meisterwerks der Ingenieurbaukunst noch verhindern liesse.
Cengiz Dicleli, Die Nibelungenbrücke Worms. Bundesingenieurkammer (Hg.), Berlin 2020, 108 S.,106 Abb., 24 × 17 cm, Softcover, ISBN 978-3-941867-37-6, 16.90 Fr.
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