2. Ber­ner Cle­an­tech-Treff

Schwerpunkte der Tagung am 12. August 2014 waren intelligente Steuerung und Energiespeicher.

Publikationsdatum
27-08-2014
Revision
25-08-2015

Das Cleantech Competence Center will den Kanton Bern auf dem Weg zum wichtigsten Cleantech-Standort der Schweiz unterstützen und rief dafür die Experten erneut zur Tagung, die Dr. Ruedi Meier, der Präsident von energiecluster.ch, moderierte.

In der Strategie des Bundes wird Cleantech im Sinn von «Ressourceneffizienz und erneuerbare Energien» verstanden. Eine Stossrichtung der Energiestrategie 2050 des Bundes ist, den Um- und Ausbau der elektrischen Netze und die Energiespeicherung voranzutreiben.

Im traditionellen Netz wird die Energie zentral erzeugt und fliesst in eine Richtung. Neue Erzeuger können nur begrenzt ins Netz integriert werden. Die Produktion folgt dem Bedarf. Im sogenannten «Smart Grid» dagegen wird die Energie sowohl zentral als auch dezentral erzeugt. Es herrscht ein multidirektionaler Lastfluss, der gesteuert werden muss. Fluktuierende erneuerbare Energien können vollständig und effizient einfliessen. In diesem System hängt die Produktion aber vom Wetter ab und richtet sich nicht nach dem Bedarf. Da Leistungen aus Photovoltaik und Windkraft diskontinuierlich erzeugt werden, müssen Überschüsse für kommende Versorgungslücken gespeichert werden. Dafür sind verschiedene Verfahren möglich, zum Beispiel Batteriespeicher, «Power to Gas» und Pumpspeicherkraftwerke.

Zur Energiespeicherung sprachen die Forscher Prof. Dr. Thomas J. Schmidt vom Swiss Competence Center for Energy und Prof. Michael Höckel, Professor für Energiesysteme an der Berner Fachhochschule. Dr. Cord Dustmann, Battery Consult GmbH, erklärte das Potenzial der Salzbatterie, bevor Andreas Niederholz, Industrial Storage Leclanché, die Lithium-Titanat-Anoden seiner Firma vorstellte. Bausteine zur intelligenten Steuerung mittels «Smart Grids» wurden von Dr. Oliver Krone, BKW Energie AG, und Franz Bürgi, Schneider Electric, präsentiert.

In der Energieregion Bern-Solothurn arbeitet die Genossenschaft Elektra, Jegenstorf, mit voller Kraft daran, regionalen Strom mittels dezentralen Photovoltaikanlagen zu erzeugen. Der Direktor Andreas Zimmermann plädierte dafür, Hausdächer künftig nur noch mit Silizium, nicht mehr mit Ziegeln zu decken.

Die abschliessende Frage, ob die Wende zu 100% erneuerbarer Energie möglich sei, beantworteten alle Teilnehmer mit ja – zumindest aus technischer Sicht. Offen bleibt, wie schnell das gelingen kann und zu welchen Kosten.

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