Pro­jekt­wett­be­werb Bahn­hof­platz Brig ent­schie­den

Der Bahnhofplatz Brig erhält ein neues Gesicht. Unter dem Vorsitz des ETH-Professors Marc Angélil hat die Jury das Projekt «Linie» eines internationalen Teams um den Tessiner Architekten Luigi Snozzi als Sieger erkoren.

Publikationsdatum
09-06-2015
Revision
01-09-2015

Der anonyme Projektwettbewerb wurde in einem selektiven Verfahren durchgeführt. Im Rahmen eines vorgängigen Qualifikationsverfahrens wählte die 11-köpfige Jury aus 43 eingegangenen Bewerbungen zehn Teams. Jedes Team setzt sich aus einem Architekten, einem Landschaftsarchitekten und einem Tragwerksplaner zusammen. 

Im Namen der Jury würdigt Stadtarchitekt Roland Imhof das Engagement und die Leistungen aller Wettbewerbsteams. «Es galt, einen Bahnhofplatz zu gestalten, der sowohl wirtschaftliche, technische und funktionale Anforderungen erfüllt als auch ästhetisch ansprechend, zeitlos und robust in Erscheinung tritt», fasst Imhof die Aufgabe zusammen. Der Entscheid der Jury fiel schliesslich auf das Projekt «Linie» unter der Federführung von Architekt Luigi Snozzi aus Locarno. 

Elegant ausgemessen, leicht und doch robust 

Die Jury beschreibt das Projekt als elegant ausgemessen, leicht und doch robust, zeitlos und nicht modisch, sowohl durchlässig als auch lichtdurchflutet und schliesslich einfach aber dennoch vielschichtig. Auf zurückhaltende und dennoch klare Weise gehe das Verfasserteam auf die historisch gewachsenen Elemente im Bahnhofraum ein. Es sieht nur einen einzigen architektonischen Eingriff vor.

Dem Bahnhof der MGBahn als freistehendes Objekt zwischen Stadt- und Dammkante kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Dessen Überdachung besteht eigentlich aus zwei Perron-Dächern, lässt jedoch die Wahrnehmung eines einzigen Dachs zu. Den langgestreckten Schlitz zwischen den zwei Dächern bezeichnet das Verfasserteam als «Linie». Es stellt eine Art Oculus dar, das Tageslicht einlässt und Sichten in die umliegende Berglandschaft ermöglicht.

Das Dach ist extensiv begrünt und stellt einen farbenreichen Teppich im Talboden dar. Die Zahl der Stützen für die Überdachung wird auf ein Minimum beschränkt, um einen möglichst hohen Grad an Durchlässigkeit zu erzielen. Als Material wird einzig ein aufgehellter Beton verwendet. 

Rangierte Projekte und Teams


1. Preis: «Linie»: Luigi Snozzi architetto, Locarno (Federführung); Mauro Mariani architetto, Piacenza; Michel Desvigne paysagiste, Paris; ingegneri pedrazzini guidotti sagl, Lugano
 

2. Preis: «Jandl»: Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur und Städtebau GmbH, Zürich (Federführung); burkhalter sumi architekten, Zürich; ROK Rippmann Oesterle Knauss GmbH Architekten, Zürich; Walt + Galmarini Ingenieure AG, Zürich


3. Preis: «Jodok»: 10:8 Architekten GmbH, Zürich (Federführung); Andreas Geser Landschaftsarchitekten AG, Zürich; Haller Ingenieure AG, Baar
 

4. Preis: «Penninikum»: GOA - Gerber Odermatt Architekten, Zürich (Federführung); Manoa GmbH, Meilen (Landschaftsarchitektur); APT Ingenieure GmbH, Zürich (Tragwerksplanung); Gruner AG, Basel (Verkehrsplanung)
 

5. Preis: «Panoramateppich»: Studio Vulkan Landschaftsarchitektur GmbH, Zürich (Federführung); Penzel Valier AG, Zürich (Tragwerksplanung und Architektur); integral ruedi baur zuerich gmbH

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