SIA: Für ei­ne nach­hal­ti­ge­re Orts- und Re­gio­nal­pla­nung

Anfang 2015 traten das SIA-Merkblatt 2050 «Nachhaltige Raumentwicklung – kommunale und regionale Planung» und die zugehörige Dokumen­tation D0246 in Kraft. Der SIA stellt die Dokumente und ihren Nutzen im Folgenden vor.

Data di pubblicazione
16-01-2015
Revision
05-11-2015

Das Merkblatt und die Do­ku­men­tation richten sich gleichermassen an Poli­tiker und private ­Auftraggeber wie auch an Verwaltungen und Raumplanungsbüros. Diese werden stufengerecht unterstützt bei der Klärung, ob und wie ein Planungsprojekt hinsichtlich Nachhaltigkeit optimiert werden kann und soll. Damit schliessen sie eine Lücke, die bis anhin im Bereich Quartier-, Ge­meinde- und Regionalentwicklung bestand zwischen den Empfeh­lungen für nachhaltiges Bauen und Arealentwicklung zum einen und den Arbeitshilfen für kantonale Richtpläne und Bundes-­Sachpläne zum anderen. 

Die beiden Dokumente erklären, was angewandte Nachhaltigkeit in der Raumplanung bedeutet, welche Projektphasen und Arbeitsschritte hierfür besonders wichtig sind und welches die zentralen Sachthemen und Handlungsfelder für eine nachhaltige Raum­entwicklung sind. 

Umfassende Checkliste und Arbeitshilfe

Rückblickend auf die Erfahrungen mit der SIA-Empfehlung 112/1 achtete die Kommission bewusst darauf, dass die Dokumente einen gedanklichen Einstieg «vom Groben zum Feinen» erlauben: So ermöglicht der im Merkblatt 2050 enthaltene «Wegweiser» auf nur zwei Seiten auch Laien, für ihr Projekt erste ­grobe Stossrichtungen im Sinn ­einer nachhaltigeren Quartier-, Gemein­de- oder Regionalentwicklung zu definieren. Die anschliessenden, ­detaillierteren Erläuterungen und Checklisten richten sich dagegen eher an Planungsverwaltungen und -büros, die in ihren Auftrags­definitionen respektive ihren Offerten der Nachhaltigkeit ein besonderes Gewicht geben wollen. Und für die konkrete Projektbearbeitung vertieft die Dokumentation D0246 die sechs Planungsprinzipien und die verschiedenen potenziellen Handlungsfelder nochmals, bis hin zu konkreten Best-Practice-Beispielen und Literaturhinweisen.

Breit gefächerte Expertise floss ein 

Das Merkblatt «Nachhaltige Raumentwicklung – Kommunale und regionale Planung» wurde bereits 2006 von Kurt Gilgen initiiert und war ursprünglich als kleine Schwester der SIA-Empfehlungen 112/1 «Nachhaltiges Bauen, Hochbau» und der geplanten SIA 112/2 «Nachhaltiges Bauen, Tiefbau» gedacht. Die inhaltliche Erarbeitung erfolgte zwischen 2008 und 2012 durch die drei Institute für Raumentwicklung der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR), für Soziokulturelle Entwicklung der Hochschule Luzern (HSLU) und für Nachhaltige Entwicklung der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). 

Intensiv begleitet wurden diese Arbeiten von der SIA-Kommission 111/1 mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Deutschschweizer Planungsämter und -büros sowie der Bundesverwaltung. Jetzt wird das Werk, gegliedert in ein Merkblatt und eine Dokumentation, veröffentlicht. Eine fran­zösische Übersetzung ist noch für das erste Halbjahr 2015 geplant. 

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