Sand­ge­schi­ch­ten

Der Journalist Vince Beiser nimmt seine Leserinnen und Leser mit auf eine Reise durch die neuere Geschichte der Sandnutzung. Wir verlosen ein Exemplar dieser Publikation.

Data di pubblicazione
14-06-2021

Sie beginnt mit dem Siegeszug des Betons, der erst vor gut 100 Jahren so richtig Fahrt aufnahm. Nach einem Abstecher nach San Francisco, wo 1906 nach einem Erdbeben die Vorteile eines Betongebäudes erst sichtbar wurden, und der Entstehung der 75 439 km langen Interstate Highways wird klar: Beton ist das Skelett der modernen Welt.

Weiter geht es mit der Ent­wicklung der Glasherstellung. Hierzu wurde schon immer Sand gebraucht, doch mit der Automatisierung stieg der Materialbedarf. Geeignet ist Sand, der mindestens 95 % Siliziumdioxid enthält und weitgehend frei von Ver­un­rei­nigun­gen ist.

Station drei führt zur Nutzung von Sanden in der Hightechbranche – Computer, Tablets, Mobiltelefone, Glas­faserkabel – und damit ins 21. Jahrhun­dert. Im Gegensatz zum Beton oder zur Landgewinnung werden hier winzige Mengen an Sand benötigt, allerdings höchstreines Silizium. Dessen Gewin­nung ist ein herausfordernder Prozess. Das Spitzenprodukt kostet am Ende gut 10 000 Dollar pro Tonne. Normaler Bau­sand ist für ein paar Dollar pro Ton­ne zu haben.

Vergleichsweise neu ist die Verwendung als Fracking-Sand. Hierbei wird mit hohem Druck ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Quarzsand in Gesteinsschichten gepumpt. Dadurch werden diese aufgebrochen, um die ent­haltenen fossilen Stoffe freizugeben. Ein einziges Bohrloch kann bis zu 25 000 t Sand verbrauchen. Die speziellen physikalischen Anforderun­gen schliessen den normalen Bausand aus. Und noch eine Besonderheit – der verwendete Quarz soll runde Körner ha­ben. Diese Kombination ist extrem sel­ten.

Nach den Abstechern zu den hochspezifischen Sanden geht es an den Strand. Weltweit gehen Strände ver­loren, weil die Menschen in die Prozesse eingreifen. Umgekehrt werden aber auch schmaler gewordene Strände auf­gefüllt oder neue Landstriche aufge­baut. Sehr oft mit Sand vom Meeres­boden. Ein Vorgehen, das der Umwelt mehr Schaden zufügt, als es ihr nutzt.

Zum Schluss der Reise geht es auf einen Sprung in die Wüsten der Welt. Hier gibt es viel mehr Sand, als wir jemals brauchen werden, und er breitet sich dynamisch aus. Woher das kommt und was man dagegen unter­nimmt, beleuchtet Vince Beiser aus ver­schiedenen Perspektiven, wie er es auch bei den Themen der anderen besuchten Stationen tut.

Das Buch zum Sand liest sich leicht und ist gespickt mit interessan­ten Informationen, Gesprächen und Be­gegnungen. Es lässt seine Leserinnen und Leser mal traurig, mal wütend, mal auch lächelnd, auf jeden Fall aber nachdenk­lich zurück. Wir leben auf eine Weise, die das umweltverträgliche Mass weit übersteigt, und es wird deutlich, dass jede und jeder Einzelne für den übermässigen Sandverbrauch mitverantwortlich ist.

Mitmachen und gewinnen
Wir verlosen ein Exemplar dieser Publikation. Schicken Sie ein Mail mit dem Betreff «Sandgeschichten» an verlosung [at] espazium.ch (verlosung[at]espazium[dot]ch). Einsendeschluss ist Mittwoch, 16. Juni 2021. Viel Glück!


Teilnahmebedingungen
Teilnahmeberechtigt sind alle volljährigen Personen. Mitarbeitende von espazium – Der Verlag für Baukultur und ihre Angehörigen sind vom Wettbewerb ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Preise können nicht bar ausbezahlt oder umgetauscht werden. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt.

Vince Beiser: Sand – Wie uns eine wertvolle Ressource durch die Finger rinnt, übersetzt von Bernhard Jenicke, Christa Prummer-Lehmair und Gerlinde Schermer-Rauwolf. Stoffge­schichten Band 13, oekom verlag, München 2021, 315 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3-96238-245-2, Fr. 36.50

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