Vir­tuos kons­truiert mit Stahl

Prix Acier 2014

Zum fünften Mal wurde im Auditorium Maximum der ETH Zürich der Schweizer Stahlbaupreis Prix Acier vergeben. Die Gewinnerprojekte vereinen Poesie, Wirtschaftlichkeit und Innovation.

Date de publication
02-01-2015
Revision
01-09-2015

Insgesamt 36 Projekte wurden für den diesjährigen Prix Acier eingereicht. Die rege Beteiligung am Stahlbaupreis ist ein Zeichen für die zunehmende Bekanntheit und Akzeptanz des Preises in der ganzen Schweiz. Erfreulich ist auch die gestalterische Vielfalt der eingereichten Arbeiten, an denen sich die unterschiedliche Haltung bezüglich der Formgebung in der Romandie, dem Tessin und der Deutschschweiz zeigt.

Anders als bei einem klassischen Architekturpreis werden beim Prix Acier Bauwerke ausgezeichnet, die exemplarisch für die architektonische Qualität und die technische Leistungsfähigkeit des Schweizer Stahl- und Metallbaus sind. Im Mittelpunkt steht die Zusammenarbeit zwischen Bauherrschaft, Architekten, Ingenieuren und Stahl-/Metallbau-Unternehmen.

Vier Projekte erhielten einen Preis: die Birsbrücke für ihre Einbindung in die Landschaft und die äusserst schlanke Konstruktion. Das Berufsbildungszentrum in Gordola wird für den effi­zienten Einsatz der konstruk­tiven Mittel und Materialien gewürdigt. Die Konstruktion der Fussgängerverbindung Plessur–Halde in Chur überzeugte die Jury durch die klare architektonische Ausformu­lierung sowie eine hochpräzise und in allen Facetten professionelle Ausführung. Das Tramdepot in Bern erhielt für das konstruktive Konzept, das die Erweiterungen bereits in die Planung miteinbezieht, sowie für seine sorgfältige Detaillierung ebenfalls einen Prix Acier.

Daneben wurden vier Auszeichnungen vergeben. Das Swiss Convention Center in Lausanne ­wurde wegen der beachtlichen Wandelbarkeit seiner Räume und Nutzungen ausgezeichnet. Struktur und Raum bilden im Haus Müller in ­Zürich eine untrennbare archi­tektonische Einheit. Die Panoramabrücke bei Sigriswil zeigt, wie mit einer präzisen und sparsamen Konstruktion grosse Brückenspannweiten ökonomisch realisiert werden können, während ein poetischer Umgang mit dem Stahl den Botanischen Garten in Grüningen ausmacht.

Einige der ausgezeichneten Werke werden in den kommenden Ausgaben der Bautendokumentation «steeldoc» des Stahlbau Zentrums Schweiz (SZS) eingehend vorgestellt und erläutert.

In diesem Jahr wurde der Preis mit Unterstützung der Dach­organisation des Stahl- und Metallbaus «Stahlpromotion Schweiz» ­rea­lisiert, um eine breitere Abstützung durch die Branche zu bewirken. Berücksichtigt wurden deshalb neben Stahlbauten auch Projekte im Bereich Metallbau, sofern auch Stahl als Baumaterial zum Einsatz kam.

Weitere Kriterien für die Beurteilung waren: kreativer und wirtschaftlicher Umgang mit dem Material Stahl, technische Innovation, speziell bei Montage und Logistik, sowie konstruktive Virtuosität. Das Projekt durfte nicht älter als drei Jahre sein und musste spätestens bis Ende April 2014 fertiggestellt (und bezogen) sein. Bauten im Ausland wurden berücksichtigt, wenn Schweizer Planer oder Unternehmen namhaft daran beteiligt waren.

Ab nächstem Jahr wird der Prix Acier neu «Prime Award» heis­sen und in zweijährlichem Rhythmus dem «Student Award» alternieren. Die nächste Ausstellung der Preisträger ist in den Jahren 2016/2017 geplant und folgt anschliessend dem zweijährlichen Turnus.

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