Ein Turm für Mensch und Tier

Im Tierpark Goldau ist Ende November ein 30 m hoher, vom Bündner Architekten Gion A. Caminada entworfener Turm eingeweiht worden.

Publikationsdatum
01-12-2016
Revision
01-12-2016

Das rund 1.2 Millionen Franken teure, achtstöckige Holzbauwerk soll nicht nur den Menschen eine freie Sicht über das Bergsturzgebiet bieten, sondern auch Tieren als Lebensraum dienen. An der Fassade sind zahlreiche Kästen als Nist-, Fress- oder Schlafplätze für Vögel und Fledermäuse angebracht.

Der aus regionalem Fichten- und Weisstannenholz geschaffene Bau ähnelt der Form nach einem schreitenden Menschen. 144 Stufen führen über zwei Treppenläufe, die in den unteren Stockwerken voneinander getrennt und in der Mitte über das Podest verbunden sind, auf die oberste Aussichtsplattform. Der Architekt Gion A. Caminada verglich die Erschliessung in seiner Ansprache mit einem Lebensbaum, einer Figur für Partnerschaft: Man sieht sich unten über die getrennten Erschliessungen zum ersten Mal, geht weiter hoch, wo die Wege sich vereinen, und zuoberst findet dann die Hochzeit statt. Von der Aussichtsplattform aus bietet sich eine Sicht über den Lauerzer- und Zugersee, den Kantonshauptort Schwyz mit den Mythen, das Rigimassiv und das vor 200 Jahren entstandene Bergsturzgebiet.  

Eine Herausforderung war auch die Stabilisierung des Fundaments des 120 t schweren Turms im locken Gesteinsuntergrund, der auf den Bergsturz von 1806 zurückgeht. Da es in der Region Arth-Goldau teilweise sehr stark winden kann, ist der Turm ist so konzipiert, dass er auch Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h standhält. Der Sturm «Lothar» hat 1999 80 % des Baumbestands im Park zerstört.
 

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