Tun­nel­kon­gress in Lu­zern

Publikationsdatum
07-07-2012
Revision
25-08-2015

Beim diesjährigen Swiss Tunnel Congress der Fachgruppe Untertagebau stand die zunehmende Bedeutung des Tunnel- und Stollenbaus für Wasserkraftanlagen im Mittelpunkt. Vor welche logistischen und technischen Herausforderungen der Bau und Ausbau von Pumpspeicherkraftwerken die Ingenieure und Ingenieurinnen stellt, verdeutlichten die Referate zu den unterirdisch erstellten Kraftwerken Linth-Limmern (GL) und Nant de Drance (VS). Die Ausführungen zur Logistik auf den Hochgebirgsbaustellen beeindruckten ebenso wie die in urbanem Umfeld der nachfolgenden Vorträge. Dabei fordern beim Croix-Rousse-Tunnel die Vibrationen und beim Bau der Metro in Rom das historische Umfeld besondere Lösungen. Den Vormittag beschlossen zwei Superlativen: So wurde die Konstruktion der grössten Erddruck-Tunnelbohrmaschine für den Vortrieb des Sparvo-Autobahntunnels (I) mit einem Aussendurchmesser von 15.62m beschrieben. Und die Planung des Shanghai Yangtze River Tunnels erläutert – dem mit einem Durchmesser von 15m grössten Schildvortrieb errichteten Tunnel.
Am Nachmittag berichteten die Referenten über den Innenausbau und den Einbau der Bahntechnik am Gotthard-Basistunnel (GBT) und das Baugeschehen am Ceneri-Basistunnel (CBT). Die AlptransitGotthard AG hält an der Inbetriebnahme des GBT im Jahr 2016 und des CBT 2019 fest. Am Beispiel des U-Bahnbaus der Wehrhahn-Linie Düsseldorf (D) erfuhren die rund 800 Tunnelbaufachleute wie eine 75m lange Vortriebsstrecke im Schutz einer Solevereisung aufgefahren wird. Direkt darüber liegt ein denkmalgeschütztes Gebäude, wie dies auch beim Hauptbahnhof Zürich der Fall ist. Der Südtrakt wurde dort mit der «bergmännischen Deckelbauweise», einer Kombination aus bergmännischem Verfahren und Spezialtiefbau unterfahren. Das Referat zur Bahnverbindung Corvain-Eaux-Vives-Annemasse (CEVA) schloss den Kongress.

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