Soft­ware schärft öko­lo­gi­sches Ge­wis­sen beim Pro­du­zie­ren

Forscher der ETH Zürich haben zusammen mit der Empa, der HTW Berlin und verschiedenen Industriepartnern eine Software entwickelt, mit der Unternehmen ihre Produktionsprozesse ökonomisch-ökologisch optimieren können.

Publikationsdatum
25-07-2012
Revision
25-08-2015

Die Simulationssoftware zielt darauf ab, Verschwendung zu vermeiden - nicht nur im ökonomischen Sinne, sondern auch aus ökologischer Sicht. Laut ETH geht es darum, das Prinzip «Lean Production» auch auf die Ökologie auszudehnen. Bisher ist bei der Gestaltung von Produktionsprozessen vor allem auf ökonomische Kennzahlen wie Kosten, Qualität und Flexibilität geachtet worden. Nun fokussiert sich die Industrie stärker darauf, Prozesse ökologischer zu gestalten, insbesondere bezüglich Energie, Emissionen, Wasser und Material.
Die Simulationssoftware führt die ökonomischen und die ökologischen Kenndaten zusammen und wertet sie gemeinsam aus. Sie soll so universell und möglichst breit angewendet werden können. Um Daten in die Simulation einspeisen zu können, haben die beiden ETH-Forscher Alexander Sproedt und Johannes Plehn die Prozesse des Kabelherstellers Huber+Suhner erfasst. Dabei zeichneten sie eine komplette Produktionswoche auf, in der 3500 Kilometer Hightech-Kabel hergestellt wurden. Jeder Arbeitsschritt wurde im Sekundentakt festgehalten, und Kennzahlen zu Energie- und Wassereinsatz, Emissionen und Materialflüssen wurden gesammelt. Die Forscher sind nun daran, die Daten den einzelnen Produktionsschritten und Maschinen zuzuordnen, ehe sie dann in die Simulation einfliessen. Die Software wird nach Abschluss des Projektes im Jahr 2013 an das Beratungsunternehmen Effizienzagentur Schweiz AG, einem Spin-off der Fachhochschule Nordwestschweiz, in Lizenz übergeben. Das Unternehmen kann die Simulation bei Firmenberatungen einsetzen.

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