Unter Wahrung der behördlichen Auflagen gaben sich Fachleute und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik am 7. Swiss Green Economy Symposium (SGES) die gut desinfizierte Klinke in die Hand. Im Mittelpunkt standen die drei Themen Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft und der nachhaltige Weg aus der Krise.
In ihrer Begrüssung rätselten die beiden Moderatoren am Haupttag des Symposiums darüber, ob Veranstaltungen vor maskiertem Publikum wohl die neue Normalität seien. Aktuell lässt sich das nur schwer beurteilen. Allerdings erinnern uns die derzeitigen Sicherheitsvorkehrungen immer wieder daran, dass wir uns in einer veritablen Krise befinden. Doch welche Art von Krise? Eine Gesundheitskrise? Gewiss. Eine Wirtschaftskrise? Auch. Eine Krise für den Weg in eine nachhaltige Zukunft? Nicht unbedingt. In jedem der drei Themenblöcke vergegenwärtigten die Referenten, dass die aktuelle Lage auch eine Chance für die Ökologie und den Vollzug eines nachhaltigen Wandels darstellt.
In einem ersten Block zur Digitalisierung legten Referenten aus der IT- und Telekombranche die ökologischen Nutzen neuer Technologien wie Blockchain (Transparenz und Effizienz nachhaltiger Lieferketten) und 5G (CO2-Reduktion bei der Datenübermittlung) dar. Eine bewusstseinserweiternde Gegendarstellung zu zwei sonst meist negativ besetzten Themen.
Gefolgt wurde dieser Block von Impulsen zur Kreislaufwirtschaft. Spannend war etwa zu erfahren, dass mit der Vermeidung von Food Waste landesweit die Umweltbelastungen um etwa 10–15% reduziert werden könnten oder dass Zementwerke einen massgeblichen Beitrag an die Abfallverwertung leisten und praktisch keine Kehrichtverbrennungsanlage in der Schweiz Stützbrennstoffe benötigt. In diesem Themenblock zeigte sich besonders eindrücklich, wie bedeutsam das Zusammenwirken zwischen den Behörden, den Unternehmen, der Forschung und jedem Einzelnen für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele ist.
Im dritten Block erläuterte ein Referat aus der Medizin anschaulich, welchen Digitalisierungsschub Hausarztdienstleistungen durch die Coronakrise erfahren haben und wie bedeutsam dieser Schub für den betroffenen Sektor war. Im anschliessenden Panel waren sich denn auch die Vertreter aus Behörden, der Baubranche und der Industrie einig, dass die Digitalisierung einen wichtigen Beitrag an den Ausweg aus der Krise leisten kann, dafür aber das Vertrauen in neue Technologien noch gestärkt werden muss.
Mehrheitlich spannende Beiträge, die am Nachmittag in 12 Themenforen noch vertieft wurden. Zur Auswahl standen unter anderem auch direkt baubezogene Foren zu den Themen Arealtransformation, autonome Mobilität oder Smart Cities. Mit Paneldiskussionen vor fachkundigem Publikum boten sie eine angenehme Ergänzung für einen Austausch unter und mit wichtigen Entscheidungsträgern.
Das Swiss Green Economy Symposium fand vom 31. August bis 2. September 2020 in Winterthur statt. Weitere Informationen unter: sges.ch
