Hermann Blumer: Einem Holzbaupionier auf der Spur
Editorial TEC21 20/2023
Hermann Blumer aus dem appenzellischen Waldstatt trägt mit seinen Erfindungen seit den 1970er-Jahren dazu bei, dass architektonische Visionen im Holzbau ungeahnte Formen annehmen können. Ob Peter Zumthor, Daniel Libeskind, Shigeru Ban oder Herzog & de Meuron: Blumer war ihnen Stütze und Hilfe bei der Umsetzung vieler wegweisender Holzbauten. Der gelernte Zimmermann und an der ETH Zürich diplomierte Bauingenieur zeichnet sich durch Hartnäckigkeit und Ausdauer aus. Und er kann es nicht ausstehen, wenn er seine Versprechen gegenüber Architekten und Architektinnen nicht halten kann. Mit Mut und Neugier für Unkonventionelles hat Hermann Blumer dem Holzbau zu einer sichtbaren Veränderung seiner Formensprache verholfen, die das Material weg von der Konnotation mit «Heimeligkeit» hin zu einem zukunftsweisenden Baustoff geführt hat.
Am 15. Juni 2023 erhielt Hermann Blumer, der dieses Jahr 80 Jahre alt wird, für sein Lebenswerk den Building-Award – eine Auszeichnung von bilding, der Schweizerischen Stiftung zur Förderung des Ingenieurnachwuchses im Bauwesen. Die Jury würdigte Blumers aussergewöhnliche Leistung und sein herausragende Engagement zugunsten der Baubranche. Dabei steht Hermann Blumer nicht nur für Innovation, Kreativität und hohe Fachkompetenz, sondern ebenso für Nachhaltigkeit, Nachwuchförderung und verantwortungsvolles Unternehmertum. Die menschliche und bodenständige Art des hervorragenden Erklärers, beharrlichen Umsetzers und bescheidenen Menschen ist auch in unserem Gespräch spürbar.