Ge­hau­en, ge­meis­selt, po­liert

Editorial TEC21  35/2021

Publikationsdatum
04-11-2021

Als zweidimensionales, flaches Verkleidungselement ist Stein zu schade. Naturstein ist als ökologischer Baustoff einmalig in Härte, Struktur und Haptik. Fassaden aus Granit, Sandstein, Schiefer oder Marmor wirken edel und hochwertig. In manchen Fällen gelingt es dem skulpturalen Relief, einer Fassade, einem Gebäude eine unverwechselbare Identität zu verleihen. 

Die schon von Natur aus vielfältigen Erscheinungsbilder der Gesteine lassen sich mit einer breiten Palette an Handwerkstechniken weiter gestalten: roh gebrochen, sodass die natürliche Porosität und die Struktur erhalten bleiben, gestockt oder geschnitten und poliert, sodass die Maserung aus der schimmernden Tiefe hervortritt, oder zusammengesetzt zur skulpturalen architektonischen Form. Neben der traditionellen Handarbeit werden die Digitalisierung und die Vorfabrikation im Werk zunehmend wichtiger: Von Robotern erstellte Blöcke oder vorgefräste Werkstücke erleichtern die Arbeit der Steinmetze und Steinbildhauerinnen. 

Ob Reliefs aus Marmor, mit noblen Adern durchzogen, oder Schichtenmauerwerke aus Sandstein – Stein ist ein ästhetisch faszinierendes Element, das in seiner Vielfalt Spielraum beim Ausdruck und Zusammenwirken mit dem Formenvokabular der Architekturstile bietet.

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