Frank­reich–Schweiz 50 : 1

Das grösste Solarkraftwerk Europas hat in der Nähe von Bordeaux seinen Betrieb aufgenommen. Seit einem Vierteljahr erzeugt die grösste Solarfläche der Schweiz Strom. Die Leistungsdifferenz zwischen diesen beiden Freiflächenanlagen liegt bei 300 MW zu 6 MW.

Publikationsdatum
06-12-2015
Revision
06-12-2015

Zeitgleich mit dem Weltklimagipfel in Paris ist der grösste Solarpark Europas in Betrieb gegangen. Auf einem Feld mit 2,5 km2 Fläche, knapp 20 km westlich von Bordeaux, wurden rund 1 Mio. Solarmodule installiert; die Standardleistung soll bei 300 MW liegen. Den geplanten Jahresertrag gibt der französische Parkbetreiber Neoen mit 350 GWh an, womit der Stromverbrauch der Stadtzürcher Haushalte zu drei Vierteln abgedeckt wäre.

Die Installation der Solarpaneele dauerte ein knappes Jahr. Die Investitionssumme beträgt laut Neoen 360 Mio. Euro; die Stromgestehungskosten sollen bei 10,5 ct/kWh liegen. Um die Grundstückfläche effizient zu nutzen, wurde eine Ost-West-Ausrichtung gewählt. Die Modulständer lassen sich dabei enger positionieren; die besten Erträge werden daher jeweils in den Morgen- und Abendstunden erreicht.

Ebenfalls eine Freiflächenanlage ist das aktuell grösste Solarkraftwerk der Schweiz. Über 23 000 Solarmodule bedecken in der Nähe des Bahnhofs Payerne VD eine bislang landwirtschaftlich genutzte, eingezonte Fläche von 6 ha. Der 6-MW-Park ist Anfang September ans Stromnetz angeschlossen worden. Betreiber ist das Westschweizer Energieversorgungsunternehmen Group E.

Als Bewilligungsauflage muss das vom Zürcher Energiebüro realisierte Projekt die Nutzung der Landfläche unter den Solarpaneele weiterhin sicherstellen. Derzeit beweiden 30 seltene Ouessant- und Skudde-Schafe das Grundstück. Und sollte die Industrieparzelle künftig überbaut werden, würden die Solarmodule auf die Dächer der Neubauten versetzt. 

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