Dich­ter und schlan­ker bau­en mit Holz

Swissbau 2014

An einer Swissbau-Veranstaltung von Freitag, 26. Januar 2014, präsentierte der Aktionsplan Holz des Bundesamts für Umwelt (BAFU) Untersuchungen und Strategien zu verdichteten Städten und Quartieren. Fachleute aus Architektur und Planung legten dar, wie ohne Verlust an Qualität entsprechende Planungen anzugehen sind.

Publikationsdatum
24-01-2014
Revision
01-09-2015

2012 bestanden gemäss Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) in bereits eingezonten Gebieten der Schweiz Baulandreserven für 1.4 bis 2.1 Millionen zusätzliche Einwohner. Im März 2013 beschloss der Souverän per Abstimmung, das Raumplanungsgesetz zu revidieren, um einen haushälterischen Umgang mit dem Boden zu erreichen.

Gemeinden sind nun verpflichtet, zunächst die teilweise erheblichen Baureserven innerhalb bereits bestehender Bauzonen zu nutzen – durch das Umnutzen und Neustrukturieren von Brachen und durch das Schliessen von Baulücken und auch mit verbessertem Ausnützen bereits gebauter Liegenschaften. Auf 17 Mio. m2 wird in der Schweiz allein die Fläche aus Brachen von aufgegebenen Industriegebieten geschätzt.

«Smart Density» meint klug verdichtet

Verdichtung in Wohnquartieren war ein Forschungsprojekt des Kompetenzzentrums Typologie & Planung (CCTP) der Hochschule Luzern. Gemeinsam mit Partnern aus Forschung und Wirtschaft wurden unter dem Titel «Smart Density - Erneuern und Verdichten mit Holz» anhand von Fallbeispielen Verdichtungsstrategien für städtische, Agglomerations- und stadtnahe Gemeinden entwickelt. Peter Schwehr und Ulrike Sturm, beide an diesem Kompetenzzentrum der FH Luzern tätig, legten die entsprechenden Resultate vor. Peter Schürch, Leiter des Studiengangs «Nachhaltiges Bauen» an der Berner Fachhochschule in Burgdorf, zeigte dazu Beispiele aus der Baupraxis.

Peter Schwehr betonte dezidiert, dass Verdichten mehr ist als nur blosses Hinzufügen von Häusern in den Bestand. Qualitative Verdichtung sei vielmehr ein Prozess, der sich auf objektive und subjektive Rahmenbedingungen des jeweiligen Orts bezieht. Verdichten heisse, den Umgang mit der Nähe zu definieren und dies an einem ganz spezifischen Ort mit seiner ganz spezifischen Charakteristik zu gestalten.

Ulrike Sturm ihrerseits legte Wert auf die Tatsache, dass der frühzeitige Einbezug der Schlüsselakteure entscheidend ist. Verdichten im urbanen Raum, in Stadtzentren so gut wie in Quartieren und Vororten kann nicht einfach verordnet werden. Und wenn aus der Nähe Enge wird, dann sind die Grenzen der Verdichtung überschritten, so Schwer.

Gute Bauten als Botschafter für Holz

Peter Schürch zeigte architektonisch und technisch überzeugend gebaute Beispiele, die mit Hilfe des Leichtbaumaterials Holz realisiert wurden. Holz besitzt als natürliches Material kaum Akzeptanzprobleme; Holzbauten sind leicht, lassen sich auch gut demontieren und verändern.

Weil die moderne Trockenbauweise mit Holz während der letzten Jahre mit messbaren Verbesserungen in den Bereichen Schall- und Brandschutz aufwarten konnte und weil Holz zum Beispiel bezüglich Kältebrücken und guter Dämmung quasi problemlos ist, hat es auch bei skeptischen Bauherren Akzeptanz gefunden. Und überzeugend gestaltete Holzbauten und Aufstockungen in der Nachbarschaft wirken für nachfolgende Projekte als Botschafter, bauen Vorurteile ab und schaffen Vertrauen. 

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