BIM ist kein He­xen­werk

Editorial TEC21  32/2021

Publikationsdatum
14-10-2021

«BIM ist kein Hexenwerk», sagen die, die sich schon länger mit der Planungsmethode beschäftigen. Für andere grenzen die neuen digitalen Methoden an Zauberkunst und geheimnisvolle Magie. Sicher ist: Die BIM-Methode steht für Termin- und Kostensicherheit, für höhere Qualität des Bauwerks und Transparenz im Ablauf. 

Ein weiterer wichtiger Begriff in diesem Zusammenhang ist «parametrisch». Parametrisch heisst generell, Mengen nicht als konstante Zahlen zu definieren, sondern als eigenständige Variablen, die mit anderen verknüpft werden können. Eine Brücke 100 % parametrisch zu definieren hiesse, man könnte den Krümmungsradius der Brücke ändern, und deren gesamte Geometrie würde folgen, einschliesslich Fundamenten, Schalung, Bewehrung und Vorspannkabel. Weil die vorgestellte Randselva-Brücke (vgl. S. 24) nicht zu 100 % parametrisiert ist, müsste man hier händisch noch etliche Korrekturen machen, um die neue Krümmung zu berücksichtigen – doch immer noch besser als mit AutoCAD alles neu zeichnen zu müssen.

Sind also die Planungsbüros und Bauunternehmungen, die BIM bereits nutzen, im Vorteil? Möglicherweise. Bei der Einführung von 2-D-CAD und GIS war die Situation am Anfang ähnlich. Damals ein Marktvorteil – heute arbeiten nahezu alle Büros mit CAD. Bei der Anwendung der BIM-Methode geht die Entwicklung in dieselbe Richtung. Bis zum vollständigen Durchbruch wird es noch einige Jahre dauern. Zeit genug für alle Beteiligten, sich zu «transformieren».

Hier finden Sie weitere Informationen zu dieser Ausgabe.

Verwandte Beiträge