Ar­chi­tekt Frei Ot­to ge­stor­ben - post­hum mit Pritz­ker-Preis ge­ehrt

Der deutsche Architekt Frei Otto ist tot. Der 89-Jährige wurde posthum mit dem Pritzker-Preis für Architektur geehrt. Zu seinen bekanntesten Werken gehört die zeltartige Dachkonstruktion des Münchener Olympiastadions.

Publikationsdatum
11-03-2015
Revision
01-09-2015

Frei Otto ist der 40. Träger des Pritzker-Preises und erst der zweite Deutsche überhaupt, der die Auszeichnung erhält. Die Jury würdigte ihn als «Architekten, Visionär, Utopisten». Sie zog die Bekanntgabe ihrer Entscheidung wegen des Todes von Otto um zwei Wochen vor. Doch sei Otto die Auszeichnung noch zu Lebzeiten zuerkannt worden, hiess es in einer Mitteilung. Den Angaben zufolge besuchten Vertreter des Preiskomitees den Architekten zu Hause in Warmbronn nahe Stuttgart, um ihm die Nachricht persönlich zu überbringen. 

Als Architekt habe er stets neue Gebäudearten entwerfen wollen, um armen Menschen vor allem nach Naturkatastrophen und anderen Katastrophen zu helfen. Er wolle die Zeit, die ihm noch bleibe, nutzen, um das zu tun, was er immer getan habe: der Menschheit zu helfen, wurde Otto zitiert.

Otto entwickelte zusammen mit Günther Behnisch die Dachkonstruktion des Münchner Olympiastadions für die Spiele 1972. Der Architekt gestaltete zahlreiche Gebäude im In- und Ausland, unter anderem wirkte er am japanischen Pavillon für die Expo 2000 in Hannover mit.

Der Pritzker-Preis hat den Rang eines Nobelpreises der Architektur erlangt. Zusätzlich zu einer Bronzemedaille erhalten die Gewinner ein Preisgeld von 100.000 Dollar. Die diesjährige Zeremonie soll am 15. Mai in Miami stattfinden.

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