Aarebrücke Koblenz historisch
In den letzten Jahren wurde die Aarebrücke bei Koblenz instandgesetzt. Die historische Brücke fand seinerzeit – um 1890 – grosse Beachtung, auch in der Schweizerischen Bauzeitung. Eine Zusammenstellung der Texte finden Sie unten zum Download.
![Die Schweizerische Nordostbahn wünschte sich eine durchgehende linksufrige Rheintalbahn von Basel nach Romanshorn: «Die neue Bahnlinie Stein-Coblenz hat eine Länge von 26,070 km. Von Stein abzweigend folgt sie dem linken Ufer des Rheins bis zur Einmündung der Aare bei Waldshut, deren Lauf sie sich auf eine kurze Strecke ebenfalls entlang zieht, um sie dann behufs Einmündung in die Station Coblenz in einem Korbbogen zu überbrücken.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/1-Aarebruecke-Koblenz-hist-Lageplan.jpg)
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![Situation (unten): Schwierig war die Überwindung der Aare bei bei Koblenz: «Als grössere Kunstbaute ist die Aarebrücke bei Coblenz hervorzuheben. Sie erhält eine Gesamtlänge von 236 m und liegt in einem Korbbogen von R = 300, R = 350, R = 270 m. Die Brücke erhält fünf Öffnungen zu 47.2 m mit Schwedler-Trägern.» Ihre polygonale Form erscheint heute ungewöhnlich.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/2-Aarebruecke-Koblenz-hist-Situation.jpg)
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![Die vier Pfeiler und das Widerlager links wurden pneumatisch fundiert. Für das Widerlager rechts war zunächst eine Pfahlfundation vorgesehen, die sich jedoch nicht wie geplant umsetzten liess: «Die hierfür mittelst Dampframme mit 700 kg schwerem Rammbär bei 3 m Hubhöhe eingetriebenen Probepfähle von 0,25–0,30 m Durchmesser und mit eisernem Pfahlschuh armiert, konnten jedoch nicht tiefer als 2 m eingetrieben werden, worauf sie verbürsteten oder brachen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/3-Aarebruecke-Koblenz-hist-Laengsschnitt.jpg)
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![Die 10 m hohen Flusspfeiler wurden mithilfe von stählernen, bis zu 12 m tief ins Flussbett abgeteuften Senkkästen (Caisson) gegründet, die als Fundamente ausbetoniert wurden. «Je nach der Bodenbeschaffenheit wirkt der Bagger ohne weitere Nachhülfe der Arbeiter, so z.B. bei sandigem oder fein kiesigem Untergrund. Bei der Fundation der Aarebrücke kam dieses Material nicht vor, sondern nur grobes Geschiebe, welches mittels Pickel gelöst und dann durch die Schaufel von Hand in die Kübel des Paternosterwerks ver](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/4-Aarebruecke-Koblenz-hist-Luftschleusensystem-fu%CC%88r-Pressluftfundation.jpg)
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![Der Caisson bestand aus zwei Röhren, die mit der Luftkammer verbunden waren. Eine Röhre diente dem Ein- und Aussteigen, die andere beherbergte das Paternosterwerk. «Kübelentleerungsraum und Einsteigraum sind durch kleine Schiebethürchen in den Seiten und Mittelwänden für sich luftdicht abschliessbar, ebenso die Einstiegskammer durch ein Thürchen gegen Aussen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/5-Aarebruecke-Koblenz-hist-Paternosterwerk.jpg)
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![Die Aufmauerung über der Arbeitskammer musste mit dem Aushub Schritt halten. Diente sie doch mithilfe ihres Gewichts zur Versenkung des Caissons. «Für das Mauerwerk über dem Caisson wurde Granit von Tiefenstein, für die innere Ausmauerung bester Kalkstein verwendet. Die Auflagerquader aus Granit haben etwa 5m3 Inhalt und wiegen jedes Stück etwa 14 t. Der Transport dieser Stücke und das Versetzen derselben war keine kleine Arbeit.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/6-Aarebruecke-Koblenz-hist-Schnitt-durch-den-Senkkasten.jpg)
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![Das Paternosterwerk wurde mithilfe einer Transmissionswelle durch ein jeweils neben dem Caisson aufgestelltes «Locomobil» in Bewegung gesetzt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/7-Aarebruecke-Koblenz-hist-Locomobil.jpg)
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![8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf «Die Fundation hat acht Monate beansprucht, was hauptsächlich von den Schwierigkeiten, welche bei der Fundierung von Pfeiler I und des Widerlagers samt Flügel links aufgetreten sind, herrührt, denn in annähernd gleicher Zeit konnte die Fundation der drei übrigen Pfeiler II, III und IV nebst dem Widerlager rechts ausgeführt werden (...)». Die Berichterstattung in der Schweizerischen Bauzeitung endet hier.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf.jpg)
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![Die Schweizerische Nordostbahn wünschte sich eine durchgehende linksufrige Rheintalbahn von Basel nach Romanshorn: «Die neue Bahnlinie Stein-Coblenz hat eine Länge von 26,070 km. Von Stein abzweigend folgt sie dem linken Ufer des Rheins bis zur Einmündung der Aare bei Waldshut, deren Lauf sie sich auf eine kurze Strecke ebenfalls entlang zieht, um sie dann behufs Einmündung in die Station Coblenz in einem Korbbogen zu überbrücken.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/1-Aarebruecke-Koblenz-hist-Lageplan.jpg)
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![Situation (unten): Schwierig war die Überwindung der Aare bei bei Koblenz: «Als grössere Kunstbaute ist die Aarebrücke bei Coblenz hervorzuheben. Sie erhält eine Gesamtlänge von 236 m und liegt in einem Korbbogen von R = 300, R = 350, R = 270 m. Die Brücke erhält fünf Öffnungen zu 47.2 m mit Schwedler-Trägern.» Ihre polygonale Form erscheint heute ungewöhnlich.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/2-Aarebruecke-Koblenz-hist-Situation.jpg)
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![Die vier Pfeiler und das Widerlager links wurden pneumatisch fundiert. Für das Widerlager rechts war zunächst eine Pfahlfundation vorgesehen, die sich jedoch nicht wie geplant umsetzten liess: «Die hierfür mittelst Dampframme mit 700 kg schwerem Rammbär bei 3 m Hubhöhe eingetriebenen Probepfähle von 0,25–0,30 m Durchmesser und mit eisernem Pfahlschuh armiert, konnten jedoch nicht tiefer als 2 m eingetrieben werden, worauf sie verbürsteten oder brachen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/3-Aarebruecke-Koblenz-hist-Laengsschnitt.jpg)
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![Die 10 m hohen Flusspfeiler wurden mithilfe von stählernen, bis zu 12 m tief ins Flussbett abgeteuften Senkkästen (Caisson) gegründet, die als Fundamente ausbetoniert wurden. «Je nach der Bodenbeschaffenheit wirkt der Bagger ohne weitere Nachhülfe der Arbeiter, so z.B. bei sandigem oder fein kiesigem Untergrund. Bei der Fundation der Aarebrücke kam dieses Material nicht vor, sondern nur grobes Geschiebe, welches mittels Pickel gelöst und dann durch die Schaufel von Hand in die Kübel des Paternosterwerks ver](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/4-Aarebruecke-Koblenz-hist-Luftschleusensystem-fu%CC%88r-Pressluftfundation.jpg)
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![Der Caisson bestand aus zwei Röhren, die mit der Luftkammer verbunden waren. Eine Röhre diente dem Ein- und Aussteigen, die andere beherbergte das Paternosterwerk. «Kübelentleerungsraum und Einsteigraum sind durch kleine Schiebethürchen in den Seiten und Mittelwänden für sich luftdicht abschliessbar, ebenso die Einstiegskammer durch ein Thürchen gegen Aussen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/5-Aarebruecke-Koblenz-hist-Paternosterwerk.jpg)
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![Die Aufmauerung über der Arbeitskammer musste mit dem Aushub Schritt halten. Diente sie doch mithilfe ihres Gewichts zur Versenkung des Caissons. «Für das Mauerwerk über dem Caisson wurde Granit von Tiefenstein, für die innere Ausmauerung bester Kalkstein verwendet. Die Auflagerquader aus Granit haben etwa 5m3 Inhalt und wiegen jedes Stück etwa 14 t. Der Transport dieser Stücke und das Versetzen derselben war keine kleine Arbeit.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/6-Aarebruecke-Koblenz-hist-Schnitt-durch-den-Senkkasten.jpg)
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![Das Paternosterwerk wurde mithilfe einer Transmissionswelle durch ein jeweils neben dem Caisson aufgestelltes «Locomobil» in Bewegung gesetzt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/7-Aarebruecke-Koblenz-hist-Locomobil.jpg)
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![8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf «Die Fundation hat acht Monate beansprucht, was hauptsächlich von den Schwierigkeiten, welche bei der Fundierung von Pfeiler I und des Widerlagers samt Flügel links aufgetreten sind, herrührt, denn in annähernd gleicher Zeit konnte die Fundation der drei übrigen Pfeiler II, III und IV nebst dem Widerlager rechts ausgeführt werden (...)». Die Berichterstattung in der Schweizerischen Bauzeitung endet hier.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf.jpg)
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![Situation (unten): Schwierig war die Überwindung der Aare bei bei Koblenz: «Als grössere Kunstbaute ist die Aarebrücke bei Coblenz hervorzuheben. Sie erhält eine Gesamtlänge von 236 m und liegt in einem Korbbogen von R = 300, R = 350, R = 270 m. Die Brücke erhält fünf Öffnungen zu 47.2 m mit Schwedler-Trägern.» Ihre polygonale Form erscheint heute ungewöhnlich.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/2-Aarebruecke-Koblenz-hist-Situation.jpg)
![Die vier Pfeiler und das Widerlager links wurden pneumatisch fundiert. Für das Widerlager rechts war zunächst eine Pfahlfundation vorgesehen, die sich jedoch nicht wie geplant umsetzten liess: «Die hierfür mittelst Dampframme mit 700 kg schwerem Rammbär bei 3 m Hubhöhe eingetriebenen Probepfähle von 0,25–0,30 m Durchmesser und mit eisernem Pfahlschuh armiert, konnten jedoch nicht tiefer als 2 m eingetrieben werden, worauf sie verbürsteten oder brachen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/3-Aarebruecke-Koblenz-hist-Laengsschnitt.jpg)
![Die 10 m hohen Flusspfeiler wurden mithilfe von stählernen, bis zu 12 m tief ins Flussbett abgeteuften Senkkästen (Caisson) gegründet, die als Fundamente ausbetoniert wurden. «Je nach der Bodenbeschaffenheit wirkt der Bagger ohne weitere Nachhülfe der Arbeiter, so z.B. bei sandigem oder fein kiesigem Untergrund. Bei der Fundation der Aarebrücke kam dieses Material nicht vor, sondern nur grobes Geschiebe, welches mittels Pickel gelöst und dann durch die Schaufel von Hand in die Kübel des Paternosterwerks ver](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/4-Aarebruecke-Koblenz-hist-Luftschleusensystem-fu%CC%88r-Pressluftfundation.jpg)
![Der Caisson bestand aus zwei Röhren, die mit der Luftkammer verbunden waren. Eine Röhre diente dem Ein- und Aussteigen, die andere beherbergte das Paternosterwerk. «Kübelentleerungsraum und Einsteigraum sind durch kleine Schiebethürchen in den Seiten und Mittelwänden für sich luftdicht abschliessbar, ebenso die Einstiegskammer durch ein Thürchen gegen Aussen.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/5-Aarebruecke-Koblenz-hist-Paternosterwerk.jpg)
![Die Aufmauerung über der Arbeitskammer musste mit dem Aushub Schritt halten. Diente sie doch mithilfe ihres Gewichts zur Versenkung des Caissons. «Für das Mauerwerk über dem Caisson wurde Granit von Tiefenstein, für die innere Ausmauerung bester Kalkstein verwendet. Die Auflagerquader aus Granit haben etwa 5m3 Inhalt und wiegen jedes Stück etwa 14 t. Der Transport dieser Stücke und das Versetzen derselben war keine kleine Arbeit.»](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/6-Aarebruecke-Koblenz-hist-Schnitt-durch-den-Senkkasten.jpg)
![Das Paternosterwerk wurde mithilfe einer Transmissionswelle durch ein jeweils neben dem Caisson aufgestelltes «Locomobil» in Bewegung gesetzt.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/7-Aarebruecke-Koblenz-hist-Locomobil.jpg)
![8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf «Die Fundation hat acht Monate beansprucht, was hauptsächlich von den Schwierigkeiten, welche bei der Fundierung von Pfeiler I und des Widerlagers samt Flügel links aufgetreten sind, herrührt, denn in annähernd gleicher Zeit konnte die Fundation der drei übrigen Pfeiler II, III und IV nebst dem Widerlager rechts ausgeführt werden (...)». Die Berichterstattung in der Schweizerischen Bauzeitung endet hier.](https://espazium.s3.eu-central-1.amazonaws.com/files/2022-08/8-Aarebruecke-Koblenz-hist-Bauablauf.jpg)
1892 wurde der letzte Streckenabschnitt der Rheintalbahn eröffnet und mit ihm die Aarebrücke bei Koblenz AG. Die Schweizerische Bauzeitung berichtete seinerzeit über den Bau der Brücke. Jedoch nicht über den charakteristischen stählernen Oberbau, sondern über die Erstellung der Fundamente mithilfe von Caisson und Locomobil. Eine lohnende Lektüre.
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