Weg­be­rei­ter im In­ge­nieu­rholz­bau

Editorial TEC21 15/2023

Data di pubblicazione
16-05-2023

Der moderne Ingenieurholzbau hat viele Facetten und wird in Zukunft noch weitere entwickeln. Eine wegwei­sende Idee stammt von Zimmermeister Otto Hetzer (1846–1911) aus Weimar. Ihm gelang es, ein Holzbauteil in beliebiger Länge mit jedem möglichen Querschnitt und jeder denkbaren Krümmung aus mehreren Brettern herzustellen. 1906 verklebte er dünne Brettlamellen, und es entstanden Holzbauteile, die sich nicht verdrehten und keine Risse bekamen. Mit ihnen liessen sich Trag­fähigkeiten erreichen, die Vollholz nicht bieten konnte. Das Patent für seine Erfindung erhielt Hetzer am 22. Juni 1906. Die Idee des Leim­holzbaus kam auch rasch in die Schweiz. In ­unserer Zeitschrift erschienen ab 1911 mehrere auch heute noch lesenswerte Beiträge, die sich mit der «Bauweise Hetzer» beschäftigen (PDF-Download auf bit.ly/gasser-natterer). Hetzers Konstruktionsprinzip veränderte den Holzbau damals grund­legend.
Unsere Suche nach Protagonisten, die die Schweiz im Ingenieurholzbau ebenso fundamental vor­angebracht haben, führt uns zu drei Bauingenieuren einer Generation, die mit ihren Bauten und ihrem Wirken in den 1970er- und 1980er-­Jahren auf sich aufmerksam machten: Zu den beiden schon verstorbenen Ingenieuren Hans-Heini ­Gasser (1932–2022) und Julius Natterer (1938–2021) sowie dem beruflich noch aktiven Hermann ­Blumer (*1943). Über ihre Rolle und die Entwicklung des Ingenieurholzbaus hat TEC21 mit Bauingenieur und Zimmermann Pirmin Jung gesprochen.

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