Pritz­ker-Pre­is 2022 für Dié­bé­do Fran­cis Ké­ré

Mit dem Preis würdigt die Jury einen Architekten, der zeigt, was Architektur leisten kann und wie Entwicklungszusammenarbeit funktionieren könnte.

Data di pubblicazione
16-03-2022

«Ich hoffe, einen Paradigmenwechsel herbeiführen zu können, die Menschen zum Träumen und zum Risiko zu bewegen.  Nur weil man reich ist, sollte man kein Material verschwenden. Nur weil man arm ist, sollte man nicht versuchen, keine Qualität zu schaffen», sagt Kéré. «Jeder verdient Qualität, jeder verdient Luxus, und jeder verdient Komfort. Wir sind miteinander verbunden, und die Sorgen um Klima, Demokratie und Knappheit gehen uns alle an.»

Der in Gando, Burkina Faso, geborene und in Berlin lebende Architekt Francis Kéré zeichnet sich aus durch seinen Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die intelligente Verwendung lokaler Materialien. Er baut Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Wohnungen, öffentliche Gebäude und öffentliche Räume, oft in Ländern mit wenig Ressourcen, wo die Gemeinschaft lebenswichtig ist.

Lesen Sie weiter: Hier finden Sie unsere Beiträge zum Werk von Diébédo Francis Kéré.

«Francis Kéré leistet Pionierarbeit im Bereich der Architektur – nachhaltig für die Erde und ihre Bewohner – in Ländern mit extremer Knappheit. Er ist gleichermassen Architekt und Diener, indem er das Leben und die Erfahrungen unzähliger Bürger in einer Region der Welt verbessert, die manchmal vergessen wird», so die Jury des Pritzker-Preises.

Kérés Entwürfe sind voller Symbolik, und seine Arbeiten ausserhalb Afrikas sind von seiner Erziehung und seinen Erfahrungen in Gando beeinflusst. Die westafrikanische Tradition, sich unter einem heiligen Baum zu versammeln, um Ideen auszutauschen, Geschichten zu erzählen, zu feiern und sich zu versammeln, zieht sich wie ein roter Faden durch seine Arbeiten.

In einer Welt in der Krise, inmitten sich verändernder Werte und Generationen, erinnere er uns an das, was ein Eckpfeiler der architektonischen Praxis war und auch weiterhin sein wird: ein Sinn für Gemeinschaft und eine erzählerische Qualität, von der er selbst mit Mitgefühl und Stolz zu erzählen weiss. Damit liefere er eine Erzählung, in der Architektur zu einer Quelle anhaltenden und dauerhaften Glücks und Freude werden kann.

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