Was­ser, Li­cht und Schat­ten

Ideenwettbewerb Rheinuferpassage Hôtel des Salines

Die Passage des ehemaligen Hôtel des Salines in Rheinfelden AG soll im Zuge des IBA-Basel-Projekts «Rheinuferrundweg extended» aufgewertet werden. Das Projekt «Forelle» konnte die Jury mit einem künstlichen Licht- und Schattenspiel überzeugen.

Data di pubblicazione
06-06-2019

Die Geschwisterstädte Rheinfelden AG in der Schweiz und Rheinfelden (Baden) in Deutschland haben über die Jahre hinweg eine starke grenzüberschrei­tende Zusammenarbeit bei diversen Projekten entwickelt. Eines davon im Bereich Natur und Erholung ist ein Teilstück des «Rhein­uferwegs extended», der zur IBA Basel 2020 gehört. Auf diesem Weg liegt die Passage des ehemaligen Hôtel des Salines, eine ca. 70 m lange Fussweggalerie, die den Stadtpark West mit dem neuen Stadtpark Ost entlang des Rheins verbindet. Sie verläuft direkt über dem Rhein mit Blick auf das Wasser und das deutsche Ufer. Weiter oberhalb liegt das Parkresort Rheinfelden, das sich aus der «Well­ness-Welt sole uno», dem Park-Hotel am Rhein sowie der ­Rehaklinik Salina zusammen­setzt. Momentan wirkt die Passage eher trostlos und bei einbrechender Dämmerung angsteinflössend.

Naturraum gestalten

Der «Rheinuferrundweg extended» zielt darauf ab, die Qualitäten des zusammenhängenden Gewässerraums als Natur-, Kultur- und Nah­erholungsraum zu stärken und den Hochrheinabschnitt als gemeinde- und länderübergreifenden Fluss­park zu entwickeln. Im Rahmen der IBA-Vision «Rheinliebe» soll sich das Projekt rheinabwärts bis nach Kembs/Bad Bellingen und rheinaufwärts bis nach Stein/Bad Säckingen ausdehnen. Im Zuge dieses Vor­habens möchte Rheinfelden der Uferpassage am Hôtel des Salines nun ein attraktiveres Erscheinungsbild verleihen.

Hohe Anforderungen

Trotz dem kleinen Umfang des ­Ideen­wettberbs waren die Anfor­derungen vielseitig. Neben baulichen Rahmenbedingungen galt es, Hochwasser- und Gewässerschutz, Ökologie und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Bewertet wurden die Beiträge durch die Jury nach Idee und Konzept, Ortsbezug, Funktionalität, Realisierbarkeit und Kosten. Aus den 27 Vorschlägen empfahl die Jury den Entwurf «Forelle» von Schneider Türtscher Architekten einstimmig zur Weiterbearbeitung.

Nur wenige Eingriffe nötig

Dieser Entwurf transformiert die Passage durch ein «erfundenes» grafisches Schattenspiel: Die durch die Gestaltung geschaffene Stimmung könnte das natürliche Licht nicht ­erzeugen. Weiter betont die Jury, ­neben der Applikation von Guss­asphalt, Bitumenfarbe und reflektierendem Belag seien nur wenige Eingriffe notwendig. In der Weiterbearbeitung sollten Farben und die «Schatten»-Geometrie aus verschiedenen Blickwinkeln überprüft ­werden. Der in den sonnigen Abendstunden tatsächlich vorhandene Lichteinfall soll dabei berücksichtigt werden. Anzahl und Position der Leuchten, Intensität, Lichtfarbe und Schaltungsart zu den ver­schiedenen Tages- und Jahreszeiten müssen ­definiert werden. Ebenfalls zu überprüfen ist, wie die vorhandene Brüstung und die Farbe der Deckenkonstruktion einbezogen werden können. Mit diesen wenigen Mitteln soll sich die düstere Passage zu einem stimmigen und freundlichen Ort wandeln. Die Jury ist überzeugt, dass «Forelle» die im Programm formulierten Vorgaben gewährleistet.

Weitere Pläne und Bilder finden Sie in der Rubrik Wettbewerbe.

 

Zur Weiterbearbeitung empfohlen

«Forelle»: Schneider Türtscher, Architekten, Zürich

Anerkennung

«Mirage»: Veronika Bonora, Architektin, Zürich
«Panta Rhein»: Daniel Waldner Bildhauer mit Peter Schweizer Architekt Kaisten
«Passage ouverte»: Dennis Buikema, Schreiner, Rheinfelden
«Rettungsboote»: Johannes Saurer, Architekt, Thun
«Wellenlicht»: Michael Hübscher, Lichtgestalter, Basel

Jury

Hans Gloor, Ressortleiter Bau und Planung (Vorsitz); Priska Meier, Architektin, Lichtplanerin Rainer Zulauf, Landschaftsarchitekt; Henri Leuzinger, Raumplaner; Marina Bühler, Eigentümervertreterin Villa Robersten, Klinik Aesthea; Markus Bisig, Eigentümervertreter Park-Hotel am Rhein; Danilo Vidoni, Stv. Stadtbaumeister (Stadtbauamt); Stephan Eglin, Projektleiter Hochbau (Stadtbauamt); Brigitte Brügger, Projektleiterin Kultur (Stadtbüro); Michelle Geser, Projektleiterin Kultur (Stadtbüro)

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