Die Schräh­bach­brücke wird ins­tand ge­setzt

Date de publication
22-08-2019

Die Schrähbachbrücke im Wägital SZ wurde vom Berner Bauingenieur Robert Maillart (1872–1940) im Jahr 1924 erbaut, als das Tal nach dem Bau des Staudamms Schräh geflutet wurde und neue Erschliessungswege nötig waren. «Bald nach der Fertigstellung erlitt die Brücke Frostschäden. Um das Innere vor Wasserzutritt und Wind zu schützen, mauerte man die Öffnungen zwischen Bogen und Versteifungsträger zu. Das Erscheinungsbild der Brücke wurde dadurch grundlegend verändert», schrieb Jürg Conzett im Jahr 2009.

Ursprünglich war vorgesehen, die Schrähbachbrücke durch eine moderne, auf höhere Traglasten ausgerichtete Brücke zu ersetzen. Der Schwyzer Heimatschutz, der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein SIA und andere interessierte Kreise verhinderten dieses Vorhaben. Das Bauwerk sei schutzwürdig, so der Tenor. Die Regierung argumentierte, die Brücke besitze zwar einen bau- und kunsthistorischen Wert, der aber für ein Abbruchverbot nicht ausreiche. Und auch bei einer Instandsetzung würden ursprüngliche Elemente der Maillart-Brücke zerstört (vgl. «Abbruchprojekt Maillart-Brücke»). Bis heute wurde die Brücke am Wägitalersee noch nicht ins kantonale Inventar geschützter und schützenswerter Bauten aufgenommen. 

Lange Zeit war es ruhig um die Schrähbachbrücke. Mitte August 2019 meldeten nun verschiedene Zeitungen, dass der Bezirk March und die AG Kraftwerk Wägital ein Vorprojekt in Auftrag gegeben haben, um die Ansprüche der Denkmalpflege und diejenigen an die modernen Transportbedürfnisse aufeinander abzustimmen. Die Planung der Instandsetzung wird vom Ingenieurbüro Conzett Bronzini und Partner durchgeführt. 2012 hatten die Ingenieure aus Chur mit der Valtschielbachbrücke bereits den weitesten und ältesten im ursprünglichen Zustand erhaltenen versteiften Stabbogen Robert Maillarts instand gesetzt. 

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Christian Menn und Werner Oechslin im Gespräch über den Abbruch der Schrähbachbrücke und den Erhalt von historischen Brücken.


 

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