Fi­li­gran, bunt und re­no­viert: Mai­son d'homme

Der Pavillon Le Corbusier am Rand der Zürcher Blatterwiese ist das letzte umgesetzte Gebäude von Le Corbusier und sein einziger Bau in der Deutschschweiz. Nach rund eineinhalb Jahren Renovationszeit ist er am 11. Mai 2019 wieder eröffnet worden. 

Date de publication
09-05-2019

Die Maison d’homme – wie Le Corbusier den Bau bezeichnete – ist ganz auf das Masssystem «Modulor» abgestimmt. Die in Rot, Gelb und Grün leuchtenden Emailpaneele der Fassade und das riesige Schirmdach verleihen dem Bau sein charakteristisches Äusseres. Nach dem Heimfall des 50-jährigen Baurechts zwischen der Stadt und der Initiantin und Galeristin Heidi Weber befindet er sich nun im Besitz der Stadt Zürich. Bund, Kanton und die Stadt Zürich beteiligten sich etwa zur Hälfte an den Gesamtkosten der Restauration von rund 5 Millionen Franken. 

Die Architekten Arthur Rüegg und Silvio Schmed haben den nun fast 52-jährigen Bau renoviert und im Vorfeld sehr genau analysiert. Während die Obergeschosse innen weitgehend so belassen wurden, wie sie waren, bestand bei der Fassade dringender Renovationsbedarf. Die verschraubte Stahlrahmenkonstruktion der Fassade sowie die Neoprendichtungen der Fensterscheiben, aber auch das in Beton ausgeführte Untergeschoss waren undicht. Zudem entfernte man unter einer Schutzkonstruktion den schadstoffbelasteten Anstrich der Stahlschirme über dem Flachdach. Auch die Bodenheizung und die elektrischen Installationen mussten erneuert werden.

Heidi Weber liess die originale Möbel- und Bildersammlung aus dem Pavillon entfernen, weil der Zürcher Denkmalschutz keine Unterschutzstellung von mobilen Gegenständen vorsieht. Nun bespielt das Museum für Gestaltung den Pavillon mit Ausstellungen. Die erste, «Mon Univers», kuratierten Arthur Rüegg und Christian Brändle, der Direktor des Museum für Gestaltung. Sie dokumentiert die Sammelleidenschaft Le Corbusiers mit zahlreichen in Gruppen zusammengefassten Gegenständen.

Ab 11. Mai 2019 ist der Pavillon während sieben Monaten im Jahr von Dienstag bis Sonntag geöffnet. Weitere Infos finden Sie hier.

Le Corbusier in TEC21: 
«Sonderbarer Solitär»
«Quer in der Landschaft»
«Schirm und Skelett»
sowie TEC21 22/2015 «Der letzte Corbusier»
 

 

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