Würde das Zuger Stimmvolk heute über das Jahrhundertbauvorhaben Stadttunnel abstimmen, hätte das Projekt gute Chancen. Wie eine von der «Zentralschweiz am Sonntag» in Auftrag gegebene Studie zeigt, würde sich eine Mehrheit der Befragten für den Tunnel im Zuger Stadtzentrum aussprechen.
Der Zuger Kantonsrat wird in seiner Sitzung von Ende Januar den Schlussentscheid über das 890-Millionen-Vorhaben fällen. Das Stimmvolk soll dann schliesslich im nächsten Sommer über das Jahrhundertprojekt entscheiden. Wie eine gestern publizierte Umfrage zeigt, stehen die Zeichen für den Stadttunnel aber gut.
Die von der Zeitung bei den Marktforschern von Demoscope in Auftrag gegebene Studie ergibt, dass sich zurzeit eine Mehrheit für das Projekt aussprechen würde. 47% der Befragten befürworten den Tunnel, 31% lehnen ihn ab. 18% sind noch unentschlossen, 4% können oder wollen keine Angaben machen.
Für die Studie befragt wurden 1010 Personen. Die Resultate des Stimmungsbarometers seien aus einem Grund besonders aussagekräftig, heisst es in der «Zentralschweiz am Sonntag»: Die Thematik ist gemäss Umfrageergebnis bereits heute fast allen Personen bekannt. 92% der Befragten gaben an, vom Projekt schon gehört zu haben.
Die Zahlen zeigen aber auch, wo die Vorbehalte am grössten sind. So ist der Anteil an Skeptikern in der Stadt Zug überdurchschnittlich hoch. Die Lager der Befürworter und Gegner sind mit 43 respektive 38% ähnlich gross. Zudem gibt es in der Kantonshauptstadt weniger Personen, die noch keine Meinung gefasst haben.
Die Stadt Zug müsste sich nach den Plänen des Kantons mit 100 Millionen Franken am Projekt beteiligen. 500 Millionen kämen aus der Kantonskasse und 300 Millionen schliesslich müssten die Zuger Autohalter beisteuern. Ihnen würde die Motorfahrzeug-
steuer während rund 30 Jahren um 25% erhöht.
