Quer in der Land­schaft

Projektwettbewerb Kantonsschule Ausserschwyz

Der Regierungsrat des Kantons Schwyz plant, die Kantonsschulen Nuolen und Pfäffikon zusammenzulegen. In zwei Etappen bis 2025 soll in Pfäffikon ein neues Schulhaus gebaut werden.

Publikationsdatum
08-02-2018
Revision
08-02-2018

Die Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) mit Standorten in Pfäffikon (seit 1974)und in Nuolen (seit 1997) ist mit rund 600 Schülerinnen und Schülern das grösste kantonale Gymnasium. Die beiden Anlagen sollen nun in einem Ersatzneubau auf dem Areal in Pfäffikon zusammengeführt werden.

In zwei Bauetappen ist geplant, zuerst die neuen Räumlichkeiten für das Schulhaus Pfäffikon zu realisieren. Danach wird das Bestandsgebäude abgerissen, und der Ersatzneubau für das Schulhaus Nuolen und eine zweite Dreifachturnhalle entstehen. Bis zur Fertigstellung 2025 soll der Nebenstandort in Nuolen weitergeführt werden, um Platzprobleme im Schulbetrieb zu vermeiden. Für den Kanton als Auslober war es besonders wichtig, dass der Entwurf differenzierte ­Antworten zur Hanglage, zur städtebaulichen Einbindung, zur Umgebungsgestaltung, zur Benutzerfreundlichkeit, zum Raumklima, zur Wirtschaftlichkeit und zu Um­welt­aspekten lieferte.

Der selektive Projektwett­bewerb wurde zweistufig durchgeführt. Die erste Stufe bestand in der städtebaulichen Bearbeitung, also der Entwicklung eines Masterplans für die Schulanlage. In der zweiten Stufe waren Planerteams gefragt, die die Bereiche Architektur, Baumanagement, Bauingenieurwesen, HLKKS- und Elektroplanung sowie die Gebäudeautomation abdeckten.

Der Städtebau überzeugt, die Architektur noch nicht ganz

Das erstrangierte Projekt «Clipper» präsentierte bereits in der ersten Stufe einen schlüssigen Städtebau mit wenigen, präzise gesetzten Volumen und grosszügigen Freiflächen. Mit einem quer zum Hang gerichteten, sechsgeschossigen Baukörper schaffen die Architekten einen räumlichen Abschluss am östlichen Rand des Grundstücks. Seitliche Ergänzungsbauten verankern den Bau noch stärker im Gelände. So entsteht aus Schule, neuer und bestehender Turnhalle und Berufsbildungszentrum ein Ensemble um einen offenen Hof. Im Innern der Schule gibt es mit der zentralen Erschliessungshalle eine ähnliche Figur. Die Halle verknüpft über einen Luftraum alle Geschosse vertikal miteinander – ein «Ort der Begegnung und des Austauschs», wie es in der Beschreibung der Architekten heisst.

Kritikpunkte sieht die Jury jedoch bei der «nach aussen präsentierten Architektur», die die «schlüssige innere Beton-Verbund-Konstruktion in keiner Weise ausdrückt». Diese einfache Skelettstruktur bietet eine hohe Flexibilität durch nichttragende Wände – für die lang­fristige Nutzung einer Schule besonders erstrebenswert. «Ebenso charmant und lapidar wie die volumetrische Lösung sollte sich die grundsätzlich stringente Konstruktionsweise in der äusseren Erscheinung manifestieren», findet die Jury.

Der Preis stimmt

Insgesamt wird der Beitrag aber mit seinem «überzeugend-frappanten» Städtebau, den wenigen, gut posi­tionierten Volumen und den umgebenden und viel­fältigen Freiräumen als gelungen eingestuft. «Aufgrund der klaren und einfachen Grundrissstruktur führt ‹Clipper› im Quer­vergleich mit den übrigen Wettbewerbsprojekten zu sehr effizienten Flächen- und Volumenkennwerten», heisst es in der Medienmitteilung des Kantons Schwyz. Das siegreiche Projekt ist daher auch aus wirtschaftlicher Sicht vorteilhaft.

Weitere Informationen finden Sie in der Rubrik Wettbewerbe.

Auszeichnungen
 

1. Rang / 1. Preis: «Clipper»
Adrian Streich Architekten, Zürich;
Schmid Landschaftsarchitekten, Zürich;
Synaxis, Zürich;
Dr. Eicher + Pauli, Zürich;
Alco Haustechnik, Zürich;
Mosimann & Partner, Zürich
 

2. Rang / 2. Preis: «Ulrich von Hutten»
E2A Piet Eckert und Wim Eckert, Zürich;
Cockpit Projektmanagement, Zürich;
Raymond Vogel Landschaften, Zürich;
Schnetzer Puskas Ingenieure, Zürich;
Todt, Gmür + Partner, Schlieren;
Neukom Engineering, Adliswil;
Thomas Lüem Partner, Dietikon;
Intep – Integrale Planung, Zürich
 

3. Rang / 3. Preis: «Campus»
Fiechter & Salzmann Architekten, Zürich;
b + p baurealisation, Zürich;
Andreas Geser Landschaftsarchitekten, Zürich;
WMM Inge­nieure, Münchenstein;
ahochn, Dübendorf;
Schmidiger + Rosasco, Zürich;
Gruner, Zürich;
Wichser Akustik & Bauphysik, Zürich;
gkp fassadentechnik, Aadorf
 

4. Rang / 4. Preis: «Weitsicht»
Bünzli & Courvoisier Architekten, Zürich;
BGS & Partner Architekten, Rapperswil-Jona;
Vogt Landschaftsarchitekten, Zürich;
Aerni + Aerni Ingenieure, Zürich;
Meierhans + Partner, Schwerzenbach;
Bösch Sanitäringenieure, Unterengstringen;
Hefi.Hess.Martignoni Aarau, Zürich;
Makiol Wiederkehr, Beinwil am See;
Bakus Bauphysik + Akustik, Zürich;
GaPlan, Würenlingen
 

5. Rang / 5. Preis: «Sophia»
Meletta Strebel Architekten, Zürich;
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur & Städtebau, Zürich;
Gruner Wepf, Zürich;
Hunziker Betatech, Winter­thur;
M. Pletscher, Winterthur;
VSS Brandschutz, Wallisellen;
Martinelli + Menti, Luzern
 

FachJury
 

Peter Glanzmann, Hochbauamt Kanton Schwyz, Kantonsarchitekt; Christian Hönger, Architekt, Zürich; Peter C. Jakob, Architekt, Zürich; Monika Jauch-Stolz, Architektin, Luzern; Adrian Meyer, Architekt, Baden; Meinrad Morger, Architekt, Basel; Sibylle Aubort Raderschall, Landschaftsarchitektin, Meilen; Martin Meier, Gebäudetechnikingenieur, Zürich; René Lütolf, Hochbauamt Kanton Schwyz (Ersatz)
 

SachJury
 

Othmar Reichmuth, Regierungsrat, Vorsteher Baudepartement (Vorsitz); Michael Stähli, Regierungsrat, Vorsteher Bildungsdepartement; Kaspar Michel, Regierungsrat, Vorsteher Finanzdepartement; Christian Bähler, Kantonsrat, Präsident Kommission Bauten und Anlagen; Alain Homberger, Gemeinderat Freienbach, Säckelmeister; Anna-Marie Kappeler, Kantons­schule Ausserschwyz, Rektorin; Kuno Blum, Amt für Mittel- und Hoch­schulen, Vorsteher (Ersatz)

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