Play­boy Ar­chi­tec­tu­re 1953––1979

Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern der «Playboy» durch die systematische Verknüpfung von Sex und Innenarchitektur die neue Identität des amerikanischen Manns geprägt hat.

Publikationsdatum
08-01-2013
Revision
06-11-2015

Die Schau ist in enger Zusammenarbeit mit dem Ph.D.-Programm der Architekturabteilung der Princeton University entstanden und basiert auf einem dreijährigen, von Beatriz Colomina geleiteten Forschungsprojekt.

Sex, Architektur und Design waren im Erotikmagazin Playboy seit je untrennbar miteinander verflochten. Architekten wie Frank Lloyd Wright, Mies van der Rohe, Buckminster Fuller, Moshe Safdie, Paolo Soleri, Antfarm und Archizoom feierten glamouröse Gastauftritte in Interviews, Artikeln und mit Zeichnungen. In Kombination mit den perfekten Fotos begehrenswerter Frauen – samt Höhepunkt auf der legendären mittleren Doppelseite – entstand ein revolutionär-sinnlicher Cocktail für die männlichen Leser. 
Die Ausstellung zeigt, welche ausschlaggebende Rolle Architektur und Design in der Fantasiewelt des «Playboy» spielten und wie umgekehrt das Magazin diese Disziplinen beeinflusste. Der Architekturhistoriker Sigfried Giedion charakterisierte die Architektur der 1960er-Jahre als «Playboy-Architektur»: «Von einer Sensation zur Nächsten hasten und schnell gelangweilt sein.» Sein Kollege Reyner Banham wiederum sah in der Kombination von elektronischen Gadgets, Pin-up-Girls und populärer Kultur ein Geschenk für Amerika und die westliche Lebensweise und verkündete: «Für Playboy kriech’ ich meilenweit.»
Die Schau präsentiert Originalfotografien und Filme, veröffentlichte und unveröffentlichte Visualisierungen, Designobjekte, Interviews mit Architekten und Redaktoren und Settings zum Eintauchen. Sie verfolgt die «Architektur der Verführung» des «Playboy» von der Gründung des Magazins 1953 bis in die 1970er-Jahre hinein, als zahllose Leser begannen, die «Playboy»-Fantasie in der Realität umzusetzen – auch mittels der «Playboy»-eigenen Kette von Clubs und Ferienorten, populären Filmen und Fernsehshows.

Ort: NAiM/Bureau Europa, Avenue Céramique, Maastricht (NL)
Dauer: Die Ausstellung ist noch bis 10. Februar 2013 zu sehen.
www.bureau-europa.nl

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