Tö­ner­ne Schin­deln

Ziegelfassade

Publikationsdatum
12-08-2022

Da in Norwegen noch weit über das Mittelalter hinaus Holzkirchen gebaut wurden – nahezu alle in den Jahren zwischen 1600 und 1800 fertiggestellten Kirchen waren aus Holz –, könnte man aus der Ferne durchaus meinen, die neue Kirche in Vennesla knüpfe an diese Tradition an. Doch der Schein trügt: Tatsächlich trägt das aus mehreren Dachvolumen bestehende Gotteshaus bis hoch zur Turmspitze ein Kleid aus Schweizer Fassadenziegeln. Für den Ergänzungsbau zur bestehenden Steinkirche (Baujahr 1830) entstand aus dem Dialog zwischen den Architekten und dem Ziegelhersteller ein eigens für diesen Bau ange­fertigtes Produkt. Die Ziegel haben eine vergleichsweise glatte Struktur, ohne aber die Spuren aus dem Produktions­prozess zu verheimlichen. Das U-Profil sorgt für eine deutliche Überlappung – ein Relief und eine Struktur, die je nach Jahreszeit und Lichtverhältnissen spannende Schatteneffekte und Leben in die Fassade bringen.

Dieser Artikel ist erschienen in «Fassaden | Façades | FacciateZeitgenössische Bauten in der Schweiz».

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Neue Kirche Vennesla (N)

 

Bauherrschaft
Vennesla Kirkelige Fellesråd (N)

 

Architektur, Landschafts- und Innenarchitektur
LINK arkitektur, Stavanger (N)

 

Fassaden- und Tageslichtplanung
LINK arkitektur, Stavanger (N)

 

Ingenieurwesen (Tragwerksplanung, Bauphysik, Brandschutz, Akustik, Geotechnik, BIM, Wasserversorgung und Entwässerung)
Cowi, Oslo

 

Elektroplanung
Elektro Experten, Skjetten (N)

 

Fassadenbau
HSH Entreprenør, Kristiansand (N)

 


Facts & Figures

 

Bauzeit
2020–2022

 

Fertigstellung
April 2022

 

Geschossfläche
2200 m2

 

Baukosten
76 Mio NOK (ca. 7.8 Mio CHF)

 

Fassadenmaterial
Urban U Frederiksberg Fassadenziegel, Zürcher Ziegeleien

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