Die spe­zi­el­le Ke­ra­mik­fas­sa­de

Sanierung Hallenbad Rialto, Basel

Publikationsdatum
14-05-2025

Überaus komplex gestaltete sich die Sanierung der denkmalgeschützten Fassade. Die 2.5 cm starken, rund 7 kg schweren Keramikplatten wurden 1934 direkt im Dickbett (4.5–6 cm) auf den massiven Brüstungen und betonummantelten Stahlstützen verlegt. Eine Wärmedämmung fehlt. 

Um den Taupunkt nicht zu verschieben und ein allfälliges Abplatzen der Fliesen durch das Gefrieren von eindringender Feuchtigkeit zu verhindern, konnten die Fassaden nicht nachgedämmt werden. Eine Ausnahme bildet der verputzte Sockelbereich, wo im Innern teilweise Foamglas zur Anwendung kam. 

Die zu ersetzenden Keramikplatten wurden somit aus bauphysikalischen Gründen wie damals im Dickbett verlegt. Die notwendige energetische Verbesserung des Gebäudes übernehmen zu einem gros­sen Teil die neuen Fenster. Zudem wurde das Dach gedämmt und, wo möglich, einzelne Fensterlaibungen.

Die Siegersdorfer Werke im heutigen Polen, woher die charakteristischen, unglasierten und naturweissen Platten stammen, bestehen nicht mehr. Die Herstellung von Replikaten erwies sich als schwierig. Schliesslich wurde die Fachplanerin der Fassade, Daniela Bernardi von Bernardi – Keramik am Bau, eher zufällig bei Swisskeramik in Sarnen fündig. 

Diese Manufaktur hatte ein Tonmuster, das der Rialto-Platte in Farbe und Textur exakt entsprach. Eine Expertise bestätigte die Frostsicherheit und damit die Eignung für eine Aussenanwendung. Nach alter Tradition entstanden in Handarbeit die benötigten gut 1000 Platten. 

Im gleichen Zeitraum erstellte Swisskeramik für Renée Levi und Marcel Schmid die Elemente der In-situ-In­stallation «Tilo» im Giebelfeld des Bundeshauses aus demselben, aber glasierten Ton. Renée Levi verbindet somit mehr mit dem Rialto als ihre Arbeit beim Lehrschwimmbecken.

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