«In­ci­den­tal Space» im Schwei­zer Pa­vil­lon

Editorial

Publikationsdatum
02-06-2016
Revision
03-06-2016

Die Hauptausstellung der Architekturbiennale Venedig 2016 trägt den Titel «Reporting from the Front». Kuratiert wird sie vom chilenischen Architekten Alejandro Aravena, der damit – wie viele seiner Vorgänger – signalisieren möchte, dass das klassische Rollenverständnis des Baukünstlers um eine breite Palette von gesellschaftlichen, politischen, ökonomischen und ökologischen Themen zu erweitern sei. «Eine solche Expansion, eine solche Synthese sind nicht leicht zu erreichen; Schlachten müssen ausgefochten werden», so Aravena. Ob die Beiträge in den Länderpavillons sich ebenso kämpferisch geben würden wie die Hauptausstellung, war vor der Eröffnung indes unklar.

Was es dieses Jahr an der Biennale zu sehen gibt, werden wir in einer Sommerausgabe von TEC21 und auf www.espazium.ch ausführlich diskutieren. In diesem Heft geht es ausschliesslich um die Installation «Incidental Space» des Architekten Christian Kerez im Schweizer Pavillon – genauer: um die Entstehungsgeschichte dieser Installation. Denn der unregelmässig geformte, von einer sehr dünnen Betonschale gefasste Raum unterläuft nicht nur unsere Wahrnehmungsgewohnheiten. Auch seine Realisierung war eine Herausforderung, die mit konventionellen Mitteln nicht zu bewerkstelligen war, weder in Bezug auf die Statik noch auf die Herstellung der Schalungselemente.

Es ist ein Projekt, das sich zwar bewusst auf die Kernkompetenzen der Architektur – den Entwurf und die Ausführung – konzentriert, dabei aber die Front des Machbaren auslotet. Und damit passt es unerwartet gut an diese Biennale.

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