Hal­len­bad Ci­ty strahlt in al­ter Pracht

Das Zürcher Hallenbad City wurde seit Mai 2010 umfassend erneuert, betrieblich und energetisch optimiert und präsentiert sich nun als modernes Sportbad in schönster Originalarchitektur. Heute hat das Hochbaudepartement der Stadt Zürich das Bad an das Sportamt übergeben. Ab 19. Januar 2013 ist es wieder öffentlich zugänglich.

Publikationsdatum
14-01-2013
Revision
25-08-2015

Das Hallenbad City wurde 1939 bis 1941 nach den Plänen des Stadtbaumeisters Hermann Herter errichtet. Das erste öffentliche Hallenbad der Stadt Zürich fand beim Publikum wie in der Fachwelt besondere Beachtung. Sanierungsarbeiten im Jahr 1979 haben das Gebäude aus heutiger Sicht unvorteilhaft verändert. Mit der nun abgeschlossenen Sanierung wurden diese Veränderungen rückgängig gemacht und der zeittypische Ausdruck des Bades wieder hergestellt, wie das Hochbaudepartement der Stadt Zürich in einer Mitteilung schreibt.

Von Stadtbaumeister Herter inspiriert
Das Architekturteam von ernst niklaus fausch architekten orientierte sich bei den Neuerungen am Originalzustand. So hat die Halle ihren alten Glanz wiedererhalten, vor allem durch das wieder geöffnete Glasdach. Startblöcke und Sprungbretter wurden abmontiert und das Becken völlig neu abgedichtet, gekachelt und eingefasst. Im 50-Meter-Schwimmerbecken laden sechs Bahnen zum Schwimmen ein. Anstelle des früheren Schwimm-Shops findet man nun ein neues Nichtschwimmerbecken. Damit konnte die Wasserfläche um 10% vergrössert werden. Das bisherige Nichtschwimmerbecken wurde durch ein modernes Variobecken mit Hubboden ersetzt. Die gewonnene Wasserfläche entlastet das Hauptbecken und bringt für das öffentliche Schwimmen mehr Platz und Ruhe. Die äusserlich auffälligste Neuerung präsentiert sich zum Schanzengraben hin: Gewellte Platten aus Faserzement umhüllen die neue Saunaanlage. Und auf dem vorspringenden Baukörper erweitert nun ein Sonnendeck die Aussenanlage, zu der sich die Schwimmhalle über grosse Türen im Sommer öffnen lässt. Der Anbau der alten Sauna wurde abgebrochen und ist einem geräumigen Hof gewichen. Und auch die beiden Gymnastikhallen wurden saniert und haben eine flexible Trennwand erhalten. Durch die Erneuerung der Gebäudetechnik konnte zudem der Energiebedarf des Hallenbads optimiert werden. Die anfallende Abwärme wird nun bestmöglich genutzt, wie auch die Sonnenwärme, die durch das wieder geöffnete Glasdach fällt.

Kunstprojekt setzt Farbakzente
Der Gesamtkredit von rund 44.1 Millionen Franken konnte eingehalten werden. 0.5% der Bausumme wurde für Kunst und Bau eingesetzt. Für Farbtupfer sorgt ein Kunstprojekt von Pia Lanzinger aus Berlin. In Zusammenarbeit mit der Fachstelle Kunst und Bau hat die Künstlerin eine Arbeit realisiert, die in spielerischer Weise Bade- und Kunstgenuss thematisiert: Auf farbigen Badetüchern, die am Eingang gemietet oder in einer Spezialedition gekauft werden können, lesen die Gäste Auszüge literarischer Texte übers Schwimmen. Zudem gibt eine Plakatausstellung vor dem Hallenbad, die bis Mitte Juli 2013 läuft, Einblick in die Umbaugeschichte des Gebäudes. Darin äussern sich verschiedene Nutzerinnen und Nutzer sowie städtische Fachstellen, die bei der Instandsetzung des Gebäudes beteiligt waren. Illustriert sind die Texte mit historischen und neuen Fotografien aus dem Baugeschichtlichen Archiv und Dokumenten aus der Entstehungszeit. 

TEC21 wird in der Ausgabe 7-8 vom 8. Februar 2013 ausführlich über das Hallenbad City berichten. Die Beiträge finden Sie auch auf espazium.

Verwandte Beiträge