Gut gesäter Samen
Ersatzneubau MFH «Tannzapfen», Zürich
Man mag von der Aufruhr, die das Fällen einer 70-jährigen, aber gemäss Gutachten stammbeschädigten Hänge-Buche im Zentrum von Zürich-Witikon auslöste, halten was man will. Mit dem «Tannzapfen» wurde an dieser Stelle mittels baulicher Verdichtung, dauerhafter Konstruktionsweise und Verwendung ressourcenschonender Baustoffe jedenfalls ein Samen im Sinne einer nachhaltigen Quartierarchitektur gesät. Abgesehen von der namensgebenden Anordnung der insgesamt 14 Wohnungen, ist es die helle, im doppelten, halbversetzten Läuferverband ausgeführte Sichtbacksteinfassade, die den Neubau vertikal gliedert und in der Aussenwahrnehmung prägt. Durch eine mit Detailsinn gestaltete Längswand und die darunterliegende Sitzbank im Eingangsbereich setzt der Baustoff auch im Innern des Gebäudes Akzente. Äusserlich nicht erkennbar ist dessen reduzierender Einfluss auf den anthropogenen Treibhauseffekt: Sämtliche Steine wurden nämlich mit CO2-neutralem Biogas gebrannt.
Dieser Artikel ist erschienen in «Fassaden | Façades | Facciate 2023 – Nachhaltige Ansätze».
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Ersatzneubau MFH «Tannzapfen», Zürich
Bauherr
Dr. Thomas Rechsteiner, Zürich
Architektur
JOM Architekten, Zürich
Baumanagement
Meili Partner, Zürich
Tragkonstruktion
Henauer Gugler, Zürich
Fassadenbau
Meli Sichtmauerwerk, Schwyz
Backsteinhersteller
Ziegelei Schumacher, Gisikon
HLKS-Planung
Fritz Gloor, Wetzikon
Bauphysik
Michael Wichser + Partner, Dübendorf
Elektroplanung
Gutknecht Elektroplanung, Au
Gartenbau
Widmer Gartenbau, Zollikon
Facts & Figures
Projektierung
2018–2022
Fertigstellung
2023
Volumen (SIA 416)
6027 m3
Grundfläche
366 m2
Baukosten
6.38 Mio. CHF
Photovoltaik
44 Hochleistungsmodule, monokristallin, auf Unterkonstruktion für Dachbegrünung; 18.26 kWp
Energiestandard
Minergie-P zertifiziert, geplant und gebaut mit ECO-Materialien